Apps zur Behandlung von Erkrankungen
Seit letztem Jahr werden auch Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGa) von Ärztinnen und Ärzten verordnet. Die Krankenkassen beteiligen sich dabei an den finanziellen Kosten. DiGas sind also Apps, mit denen Erkrankungen unterstützend behandelt werden können. In der aktuellen Folge des #ZEWPodcasts „Wirtschaft • Forschung • Debatten“ erläutert Dr. Simon Reif, Leiter der Projektgruppe „Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik“ am ZEW, welche Vorteile DiGas haben, wie ihr Zulassungsprozess abläuft und wie sie vergütet werden.
Die innovative Idee hinter den Digitalen Gesundheitsanwendungen sei, dass sie die Behandlung von Krankheiten erleichtern. „Es geht nicht nur darum, einfach den Gesundheitszustand zu verbessern“, hebt Reif hervor. DiGas könnten auch den Aufwand einer Behandlung reduzieren oder die Adhärenz zu Medikamenten steigern. Mit Hilfe dieser Apps können zum Beispiel Gesundheitsdaten bei chronischen Krankheiten regelmäßig von zuhause aus erfasst, und direkt an den Arzt oder die Ärztin weitergeleitet werden. Vor allem während der Corona-Pandemie trügen DiGas erheblich zur Kontaktreduzierung bei.
Wie Digitale Gesundheitsanwendungen jedoch vergütet werden sollen, sei nach Reif noch unklar. Wenn DiGas durch Updates neben dem medizinischen Nutzen auch Strukturverbesserungen böten, müsste auch der Preis neu verhandelt werden. „Dann ist die spannende Frage: Was wird höher vergütet? Wenn ich den Gesundheitszustand ändere oder wenn ich etwas ändere, was potentiell langfristig den Gesundheitszustand verbessern kann?“, fasst der ZEW-Ökonom zusammen. Die im Januar 2021 ins Leben gerufene ZEW-Projektgruppe „Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik“ versucht Antworten auf diese Fragen zu finden. Reif sieht großes Forschungspotenzial im Bereich Telemedizin sowie in der Gesundheitsökonomie – nicht nur in Zeiten von Corona. „Ich freue mich vor allem einfach auf die Tatsache, dass es am ZEW die Möglichkeit gibt, so eine Gruppe aufzubauen“, sagt der Wirtschaftswissenschaftler.
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