Marktdesign: Wie Märkte optimal gestaltet werden
Marktdesign befasst sich mit der Gestaltung und Optimierung von Märkten. Bei dieser Disziplin handelt es sich um ein etwas anderes Mindset als in der klassischen VWL. Prof. Dr. Vitali Gretschko spricht in der aktuellen Folge des #ZEWPodcasts über die Besonderheiten des Forschungsbereichs „Marktdesign“ und seine verschiedenen Anwendungsgebiete. Er erklärt, was Märkte eigentlich sind, welche Ziele ein Marktdesigner verfolgt und welchen Beitrag Marktdesign beispielsweise bei Frequenzauktionen leistet.
Wo liegen die Unterschiede zwischen Marktdesign und der klassischen VWL? „Der Marktdesigner beweist keine allgemeinen Theoreme, die auf allen Märkten gelten, sondern er schaut sich einen spezifischen Markt an. Für diesen Markt beschreibt der Marktdesigner die optimalen Regeln, testet sie und hilft eventuell bei der Implementierung der Regeln“, erklärt Vitali Gretschko im #ZEW Podcast „Wirtschaft • Forschung • Debatten“. Bei der Gestaltung dieser Regeln solle sichergestellt werden, „dass das knappe Gut in die Hände kommt, die dieses Gut auch am meisten wertschätzen.“
Marktdesign als Forschungsdisziplin erhielt zuletzt durch die diesjährigen Nobelpreisträger Robert Wilson und Paul Milgrom große mediale Aufmerksamkeit. Sie seien die ersten, die große, komplexe Auktionen für die Vergabe von Mobilfunkfrequenzen gestaltet haben, macht der Leiter des ZEW Forschungsbereichs „Marktdesign“ deutlich. Die Komplexität bei der Auktion von Mobilfunkfrequenzen liege darin, die Regeln so gestalten, „dass am Ende tatsächlich ein funktionierender Telekommunikationsmarkt herauskommt. Sprich, dass die Unternehmen, die am besten was mit den Frequenzen anfangen können, die Frequenzen bekommen, dass genug Wettbewerb auf dem Markt stattfindet und dass die Auktionseinnahmen am Ende in die richtige Stelle fließen.“
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