Die ZEW-Konjunkturerwartungen
Wie entwickelt sich die Wirtschaft in den nächsten sechs Monaten? Diese Frage versuchen die ZEW-Konjunkturerwartungen seit mittlerweile 30 Jahren zu beantworten, indem sie monatlich die Stimmung und Prognosen unter deutschen Finanzmarktexpertinnen und -experten abbilden. Die ZEW-Ökonomen Dr. Michael Schröder und Frank Brückbauer sprechen in der aktuellen Folge des #ZEWPodcasts „Wirtschaft • Forschung • Debatten“ über die Konjunkturerwartungen der vergangenen 30 Jahre und geben Einblicke in die Entstehung und Wirkung des Index.
„Wir fragen Leute, die in ihrem beruflichen Alltag eine Einschätzung makroökonomischer Entwicklungen und der Entwicklung von Finanzmärkten benötigen. Sie haben sich damit inhaltlich auseinandergesetzt und können uns ihre Erwartungen, die sie für den Finanzmarkt haben, unmittelbar mitteilen“, erklärt Schröder. Zu den Umfrageteilnehmende für den ZEW-Index zählen unter anderem Mitarbeitende von Banken, Fonds- und Investmentgesellschaften. Je nachdem, ob die Befragten eine Verbesserung oder Verschlechterung erwarten, summiert sich der Index auf einen Wert von minus 100 bis plus 100. Außerdem gibt es einen ganz praktischen Vorteil der Erhebung: Für eine repräsentative Konjunkturerwartungsumfrage unter Finanzmarktexpertinnen und -experten bedarf es wesentlich weniger Teilnehmende als für Umfragen unter Unternehmen. Dass die Finanzmärkte bei der Veröffentlichung der ZEW-Konjunkturerwartungen eine Reaktion zeigen können, haben einige Studien unter Verwendung von Hochfrequenzdaten belegt. Eine Veröffentlichung der Konjunkturerwartung, die besonders hoch oder niedrig ist und von den Finanzmarktteilnehmern vorher nicht erwartet wurde, könne signifikante Reaktionen beim Deutschen Aktienindex (Dax) oder beim Bund-Future, einem Terminkontrakt, der sich auf Bundesanleihen bezieht, auslösen, so Schröder.
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