Gleichberechtigung am Arbeitsplatz
Familienbedingte Auszeiten, Teilzeitarbeit, schlechter bezahlte Berufe – die Ursachen für das unterschiedliche Einkommensniveau zwischen Frauen und Männern sind vielfältig. In der aktuellen Folge des #ZEWPodcasts „Wirtschaft • Forschung • Debatten“ beschreibt Jun.-Prof. Dr. Susanne Steffes, stellvertretende Leiterin der Projektgruppe „Marktdesign“, verschiedene Möglichkeiten, wie sich Chancengleichheit am Arbeitsplatz herstellen lässt. Sie spricht unter anderem über den Effekt von Geschlechterquoten, das Elterngeld und das Entgelttransparenzgesetz.
Die Lohnlücke lässt sich laut Steffes nicht nur durch die geringere Arbeitsmarktpartizipation von Frauen erklären. So gebe es im Vergleich zwischen Frauen und Männern in ähnlichen Positionen immer noch eine Lohnlücke von sechs Prozent, die sich wissenschaftlich noch nicht abschließend erklären lässt. „Das kann zum Beispiel daran liegen, dass Frauen ihr Gehalt schlechter verhandeln und nicht einfordern, was sie aus ihrer Sicht verdienen sollten“, sagt Steffes. Auch Diskriminierung von Seiten der Arbeitgeber könnte eine Erklärung für die Lohndifferenzen sein. Zudem sei notwendig, zwischen verschiedenen Qualifizierungsniveaus zu unterscheiden: „Wir sehen weltweit in vielen industrialisierten Ländern, dass die Lücke zwischen den Frauengruppen – den niedrigqualifizierteren und hochqualifizierten Frauen – steigt, wogegen sie im Durchschnitt zwischen Frauen und Männern sinkt“, so die Ökonomin. Außerdem zeigt Steffes im Podcast auf, wie Beschäftigte eine Geschlechterquote bewerten: „Vor allem dort, wo Männer potentiell durch eine Geschlechterquote bedroht sind, sehen wir, dass die negative Einschätzung einer Geschlechterquote stärker ausgeprägt ist.“
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