Wirtschaft · Forschung · Debatten

Wirtschaft · Forschung · Debatten

Transkript

Zurück zur Episode

#ZEWPodcast mit Prof. Dr. Hanna Hottenrott und Sandra Gottschalk zum IAB/ZEW-Gründungspanel

00: 00:00:00 - 00:00:42:06

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: So eine Mischung aus verschiedenen Eigenschaften, die dazu beiträgt, dass jemand Spaß daran hat, selbstständig zu sein oder eine Firma zu gründen, aufzuziehen. Auch eine Führungsperson zu sein mit einer hohen Verantwortung. Und genau das macht eben auch die Erforschung von Neugründungen so spannend. Das wir hier eine ganz interessante Gruppe an Leuten untersuchen können.

Intro:

Intro: Wirtschaft. Forschung. Debatten. Ein ZEW Podcast

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Um etwas über Unternehmensgründungen oder Startups zu erfahren, brauchen Wissenschaftlerinnen Daten.

00: 00:42:08 - 00:01:16:11

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Dazu werden Panels durchgeführt, also Befragungen mit einer gleichbleibenden Teilnehmergruppe. Eines dieser Panels ist das Gründungspanel. Es wird jährlich in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, kurz IAB, erhoben. Das Gründungspanel untersucht die Rahmenbedingungen für alle Gründerinnen und Gründer in Deutschland und feiert 2023 sein 15-jähriges Jubiläum. In der aktuellen Folge des ZEW Podcast spreche ich darüber mit Sandra Gottschalk und Hanna Hottenrott.

00: 01:16:13 - 00:01:45:19

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Beide arbeiten im Forschungsbereich Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik am ZEW. Hanna Hottenrott als Leiterin und Sandra Gottschalk als Verantwortliche für die Verwaltung der Forschungsdaten am ZEW. Gemeinsam blicken wir darauf, was das Gründungspanel ist, was man alles damit messen kann und welche Erkenntnisse es bisher brachte. Mein Name ist Bastian Thüne. Ich arbeite in der Kommunikation. Herzlich willkommen zum ZEW Podcast.

00: 01:45:21 - 00:02:26:18

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Hallo Sandra. Hallo Hanna, Schön, dass ihr da seid.

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Hallo.

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Hallo.

Sandra Gottschalk: Das Gründungspanel dürfte für manche unserer Zuhörerinnen und Zuhörer sicherlich etwas Unbekanntes sein. Könnt ihr in wenigen Sätzen zusammenfassen, was das Gründungspanel überhaupt ist und wozu man es braucht?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Ja, gerne. Also das Gründungspanel ist eine jährliche Befragung von etwa 5000 bis 6000 neu gegründeten Unternehmen. Und wir interessieren uns bei der Befragung insbesondere für die Gründungssituation, den Gründungszeitpunkt, wie das Team aussah und ja, insbesondere natürlich auch für die Aktivitäten der jungen Unternehmen, also insbesondere Innovationsaktivitäten.

00: 02:26:22 - 00:03:12:17

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und wie entstand denn die Idee zu dem Gründungspanel?

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Ja, ursprünglich waren wir mit einem anderen Kooperationspartner zusammen. Das ist die KfW und die war interessiert, eine repräsentative Datenbank zu Unternehmensgründung in Deutschland zu schaffen. Bisher gab es nämlich nur den Gründer Monitor und den General Entrepreneurship Monitor und das sind beides Personenbefragungen. Und wir und die KfW zusammen. Wir haben uns nun auf die Unternehmensebene begeben und die Idee ist, die Struktur und Dynamik von Jungunternehmen zu erfassen und dabei insbesondere auf das Innovationsverhalten und die Finanzierung von Jungunternehmen zu fokussieren.

00: 03:12:19 - 00:03:38:18

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und wenn ihr junge Unternehmen und deren Aktivitäten erfasst, müsst ihr ja auch im ersten Schritt überhaupt erst mal wissen, was die neu gegründeten Unternehmen sind. Wie recherchiert ihr denn diese?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Also Basis des Gründungspanels ist das Mannheimer Unternehmenspanel. Das umfasst so gut wie alle in Deutschland registrierten Unternehmen. Und dieses Mannheimer Unternehmenspanel, das erstellen wir in Kooperation mit Creditreform.

00: 03:38:20 - 00:04:14:20

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Und es umfasst grundlegende Informationen zu allen in Deutschland aktiven Unternehmen.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Okay, und jetzt habt ihr gerade gesagt, dass die KfW am Anfang da mitspielte und dass sie da mit Creditreform zusammenarbeitet. Wie kam es eigentlich dazu?

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Das ist ein inhaltlicher Fokus. Also die KfW ist insbesondere daran interessiert, wie sich bestimmte Fördermaßnahmen, die ja die KfW administriert, wie sich das auf das Verhalten von jungen Unternehmen auswirkt bzw. wie das Gründungsgeschehen dadurch beeinflusst wird.

00: 04:14:22 - 00:04:55:19

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Und deshalb ist das KfW ans ZEW herangetreten, um eine Kooperation zu suchen und ein Monitoring von jungen Unternehmen durchzuführen. Dabei ging es dann vor allen Dingen darum, Effekte von KfW-Fördermaßnahmen zu erfassen und zu eruieren. Also das ist aus Sicht der KfW, das ZEW hat eben seine eigenen Vorstellungen mit eingebracht. Also wir selbst sind natürlich an einer unabhängiger Forschung interessiert und interessiert gewesen und haben dann mit der KfW zusammen ein Konzept entwickelt, das beide Vorstellungen oder beide Motive berücksichtigen kann.

00: 04:55:21 - 00:05:20:16

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Jetzt arbeitet ihr ja seit 2016 mit dem IAB zusammen. Die haben ja einen anderen Fokus als die KfW als Arbeitsforschungsinstitut. Was hat sich denn dadurch geändert?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Ja, das IAB hat ja einen Schwerpunkt auf der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Und Gründerinnen und Gründer zu sein ist natürlich auch eine Form von Erwerbstätigkeit und auch eine ganz wichtige Form von Erwerbstätigkeit.

00: 05:20:18 - 00:05:49:02

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Und man weiß aber relativ wenig über Selbständige oder über Gründerinnen und Gründer. Und die Idee ist hier die klassische Arbeitsmarktforschung durch Gründungsforschung zu ergänzen und auch besser zu verstehen. Was passiert denn an Arbeitsmarktdynamik in diesen neuen Unternehmen? Also wer wird dort eingestellt? Wie verändert sich die Beschäftigungsstruktur über die Zeit und solche Fragestellungen?

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Das wäre dann auch interessant in Hinblick auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

00: 05:49:06 - 00:06:15:16

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Ganz genau. Junge Unternehmen, wenn sie wachsen. Wachstumsorientierte Neugründungen schaffen ja auch Arbeitsplätze, eben durch neue Jobs, die dort entstehen.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Okay, wenn wir jetzt noch mal auf das Panel zu sprechen kommen, was macht das denn so einzigartig im Vergleich zu anderen Panels?

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Also ein Unternehmenspanel zur Gründung gibt es in dieser Form gar nicht. Also bis auf ein Panel in den USA.

00: 06:15:18 - 00:06:47:22

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Was besonders ist, es ist repräsentativ für Deutschland. Wir befragen 6000 junge Unternehmen und ziehen die Stichprobe so, dass wir ein repräsentatives Abbild erfassen können über junge Unternehmen. Und was noch besonders ist, wir übergewichtigen in der Stichprobe halt sogenannte Hightech-Unternehmen. Das sind also besonders innovative Unternehmen. Das müssen wir deshalb machen, weil der Anteil der Hightech-Unternehmen ist, ist ziemlich gering.

00: 06:47:22 - 00:07:25:11

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Es sind nur 7 Prozent der Gesamtpopulation der Jungunternehmen gehören zum Hightech-Sektor. Und durch unsere Übergewichtung in der Stichprobe stellen wir sicher, dass wir genügend solcher Unternehmen befragen können. Dadurch können wir das Innovationsverhalten von diesen Unternehmen besonders gut untersuchen. Ja, und wir können mit diesem Panel, wir haben darüber hinaus eine Menge Detailinformationen zum Gründungsteam, zur Mitarbeiterstruktur der jungen Unternehmen, zur Finanzierung, zum Innovationsverhalten.

00: 07:25:13 - 00:08:00:22

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Was ich jetzt vielleicht auch noch erwähnen würde, wir haben durch dieses Panel eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Fragen oder der Inhalte, die wir dort erfassen können. Mit dem Panel, also bei der Fragebogengestaltung. Die Fragebogengestaltung liegt vollständig im Ermessen des ZEW und des IAB. Also da haben wir gar keine Vorgaben. Und wir können darüber hinaus auch Wünsche oder Anregungen von externen anderen Forschern aufnehmen.

00: 08:00:24 - 00:08:28:09

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Also wir hatten schon häufiger Forschungsprojekte mit externen Forschenden aus anderen Institutionen oder Universitäten, die da auch zu beitragen, die Fragebogenentwicklung zu gestalten. Warum habt ihr euch denn für sieben Jahre entschieden und nicht für fünf oder zehn Jahre?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Ja, das ist eine gute Frage. Das basiert auf Erkenntnissen aus bisheriger Forschung, die zeigt, dass eben die ersten sieben Jahre ganz entscheidend sind für junge Unternehmen.

00: 08:28:11 - 00:09:00:12

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Sandra hat schon gesagt, wir wollen die früh erfassen, damit wir eben auch gerade diesen möglicherweise schwierigen Anfangsprozess mitverfolgen. Und frühere Forschung zeigt eben, dass dann sozusagen nach dem siebten Jahr fängt eine Phase an, wo das Unternehmen quasi schon als etabliert bezeichnen kann, wenn es so lange geschafft hat, sich am Markt zu behaupten. Genau. Es ist auch schwierig, Unternehmen, also wir, wir verlangen den Gründerinnen und Gründer dann ganz schön was ab, wenn sie da mitmachen bei unserer Befragung jedes Jahr.

00: 09:00:12 - 00:09:19:02

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Die investieren auch eine ganze Menge Zeit. Und wir sind schon froh, wenn wir diese sieben Jahre verfolgen. Und da haben wir, glaube ich, eine ganz wichtige Phase abgedeckt. So kommen wir eben auf diese sieben Jahre.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und die Unternehmen machen da gerne mit oder müsst ihr sie sehr überzeugen?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Ja, manchmal muss man sich schon ein bisschen überzeugen.

00: 09:19:02 - 00:09:50:10

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Wir sind aber definitiv überzeugt davon, dass wir im Interesse von Gründerinnen und Gründer hier Forschungsergebnissen erzielen. Mit diesen Daten, die auch dazu führen, dass möglicherweise Politik Verbesserungen für die Gründer, ein gründerfreundlicheres Deutschland ermöglichen, ja generiert werden können mit diesen Daten, das heißt, wenn die Gründer/innen teilnehmen, uns Informationen geben über die Schwierigkeiten zum Beispiel auch, die es in der Anfangsphase gab, dann hilft es uns auch, das zu transportieren in Politikberatung.

00: 09:50:15 - 00:10:21:08

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Also haben dann die anderen Unternehmen indirekt etwas davon oder die nachfolgenden Gründergenerationen?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Oder einfach dass Unternehmer, Unternehmerinnen generell gute Erkenntnisse über Schwierigkeiten gewinnen. Dann können wir natürlich auch viel besser die Politik beraten, was zum Beispiel Förderinstrumente angeht. Und jetzt die Grundlage des Gründungspanels ist ja das Mannheimer Unternehmenspanel des ZEW. Welche Rolle spielt diese Schnittstelle für die Forschung am ZEW?

00: 10:21:14 - 00:10:57:19

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Also zunächst mal das Mannheimer Unternehmenspanel bildet die Grundgesamtheit der Unternehmen in Deutschland ab und dadurch dass das die Basis des Gründungspanels ist, können wir die Datensätze des Gründungsmythos mit den Stand des Unternehmenspanels verknüpfen. Das heißt, wir können dann die die Informationen im Gründungspanel noch anreichern mit Informationen aus dem Mannheimer Unternehmenspanel. Das sind zum Beispiel Informationen zum Überleben, zur Bonität, also zur Kreditbewertung der Unternehmen.

00: 10:57:21 - 00:11:33:13

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Und darüber hinaus hat das Mannheimer Unternehmenspanel noch die Funktion, dass es verschiedene andere Datensätze verknüpft. Also wir können das MUP verknüpfen oder wir haben das MUP verknüpft mit dem Patentdaten und mit mit Förderdaten, mit öffentlich, mit öffentlichen Förderdaten, also Daten zur öffentlichen Unternehmensförderung und darüber hinaus ist das MUP ja auch verknüpft mit den Daten des IAB, mit den Betriebsdaten.

00: 11:33:15 - 00:12:18:07

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Das heißt wir haben mittlerweile eine Verknüpfung aller Unternehmen in Deutschland mit allen Betriebsdaten für Deutschland und wir können für alle Betriebe, die Beschäftigten beobachten. Also wir können dann über das das MUP nicht nur eine Dynamik der Unternehmen beobachten, sondern auch eine Dynamik der Beschäftigung. Beziehungsweise wir kennen die Beschäftigungshistorie der Beschäftigten in Deutschland. Und über diese Verlinkung eröffnen sich eben eine Reihe von neuen Forschungsprojekten für nicht nur für Forschende, des ZEW und des IAB, sondern auch für andere Forschende, denen wir Zugang zu diesen Daten gewähren.

00: 12:18:09 - 00:12:46:08

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Also gibt er damit auch viel der Allgemeinheit bzw. der Scientific Community zurück oder setzt Impulse, wo dann weiter geforscht werden kann. Jetzt haben wir über das Panel an sich gesprochen, aber das generiert ja auch Erkenntnisse. In den letzten Jahren gab es mit der Coronapandemie, den weltweiten Lieferkettenproblemen und dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine einige Krisen. Konntet ihr daraus dann empirische Veränderungen feststellen? Beispielsweise weniger Unternehmensgründungen?

00: 12:46:08 - 00:13:26:18

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Corona hatte aufgrund der Hilf- und Unterstützungsleistungen der Bundesregierung zunächst keinen negativen Einfluss auf das Gründungsgeschehen. Also man konnte das Gründungsgeschehen eigentlich auf dem gleichen Niveau halten wie zuvor. Einige Branchen, die Chemieindustrie und der Handel, also in Bezug auf eCommerce, haben sogar profitiert. Also da konnte das Unternehmensgründungsgeschehen sogar angeregt werden. Während aber im Gastgewerbe und konsumnahe Dienstleister, die haben allerdings, die haben tatsächlich sehr gelitten unter Corona, da sind die Gründungszahlen deutlich zurückgegangen.

00: 13:26:20 - 00:13:59:18

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Der Krieg in der Ukraine hat jetzt aber tatsächlich sehr starke negative Auswirkungen auf das Gründungsgeschehen gezeigt, das sehen wir deutlich und dabei insbesondere in der energieintensiven Branchen des verarbeitenden Gewerbes. Und das ist genau das, was uns jetzt hier Sorgen bereiten müsste in Deutschland. Das wäre ein Punkt, den wir auch im Folgenden näher untersuchen werden. Was passiert jetzt mit dem Gründungsgeschehen in den nächsten Jahren?

00: 13:59:20 - 00:14:46:00

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Insbesondere weil natürlich die Energiekosten weiterhin hoch bleiben werden. Vielleicht noch eine Ergänzung. Das Gastgewerbe könnte sich tatsächlich trotz des Ukrainekrieges wieder erholen. Das hat ja jetzt wieder einen Aufschwung erlebt als einer der wenigen Branchen und auch andere, andere Entwicklungen im Geschehen haben sich auch wieder ein bisschen normalisiert. Also zum Beispiel im Bereich Versand, Internethandel, Software und Industrie konnten wir sehen, dass sich das Gründungsgeschehen wieder auf sein normales Niveau zurückbewegt hat.

00: 14:46:02 - 00:15:19:04

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und jetzt bei Restaurants, da haben ja viele Gaststätten, Kneipen, Bars, Clubs geschlossen, während Corona. Gibt es viele Neugründungen um die Schließungen auszugleichen, also das quasi in den alten Städten neu gegründet wurde? Oder gab es darüber hinaus auch ein Wachstum, dass es noch zusätzlich neue Gaststätten gab?

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Also ich denke, ersteres ist der Fall. Also das Gastgewerbe ist ein typischer Fall von sogenannten Drehtürbranchen.

00: 15:19:06 - 00:15:47:06

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Es gibt dort eine hohe Dynamik, also es wird viel gegründet, aber es gibt auch immer viele Schließungen und ich denke, das wurde durch Corona noch etwas verstärkt, dieser Effekt. Also viele Gaststätten konnten Corona nicht verkraften und dadurch ist aber auch wieder Luft entstanden, sozusagen für Neugründungen. Und das haben wir dann denke ich, jetzt hier beobachtet. Und jetzt ist spannend, was in der Zukunft passiert.

00: 15:47:06 - 00:16:15:22

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Das Gastgewerbe leidet sehr unter dem Fachkräftemangel. Also es könnte durchaus sein, dass sich dieser Drehtüreffekt auch noch verstärkt.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Hinzu kommt ja jetzt auch noch die Inflation, die vielleicht auch den einen oder anderen weniger ausgehen lässt. Am ZEW haben wir ja auch einen Policy Auftrag, also in Richtung Politikberatung. Kann das Gründungspanel denn dafür auch verwendet werden? Also beispielsweise indem man Förderinstrumente evaluiert oder andere Dinge?

00: 16:15:24 - 00:16:42:15

Hanna Hottenrott:

Ja genau. Also das ist auch eine Idee, dass wir eine Datenbasis zur Verfügung stellen, die es dann auch erlaubt, bestimmte politische Maßnahmen zu bewerten, also zum Beispiel Gründerzuschüsse oder auch Kredite für den Gründungsprozess, also im Grunde genommen wollen wir damit auch die Frage beantworten: Bringen diese Förderinstrumente etwas? Und wenn sie nicht den gewünschten Effekt erzielen, kann man vielleicht auch sagen warum nicht?

00: 16:42:16 - 00:17:12:16

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Also was war sozusagen los? Oder wie könnten Förderinstrumente besser gestaltet sein, um besser zu wirken?

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Ihr feiert ja jetzt in diesem Jahr 15-jähriges Jubiläum. Welche generellen Veränderungen konntet ihr denn in den letzten 15 Jahren mit dem Gründungspanel feststellen?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Also wir sehen auf Basis unserer Daten, also da gehört auch das mein Unternehmenspanel dazu, dass die Anzahl der jährlichen Unternehmensgründungen seit 2008 zurückging.

00: 17:12:18 - 00:17:39:07

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Allerdings hat sich seit 2015 eingependelt. Also es sinkt nicht weiter ab, sondern stagniert auf einem relativ niedrigen Niveau. Junge Unternehmen werden aber verstärkt als GmbHs gegründet, also was vielleicht auch ein Indiz dafür ist, dass ja eine größere Wachstumsintention auch dahinter steht. Und ja, und wir sehen eben auch, dass die Unternehmen, die gegründet werden, hoch innovativ sein können.

00: 17:39:12 - 00:18:06:15

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Also dass wir zwar eine geringe absolute Anzahl an Neugründungen sehen, aber die, die gründen, doch auch ein großes Potenzial haben. Ein anderer Trend, den wir sehen, ist, dass die Gründer im Durchschnitt älter werden zum Gründungszeitpunkt. Und wir aber auch festgestellt, dass diese Gründungen dadurch nicht unbedingt schlechter sind, sondern das kann sogar gut sein, wenn die Gründer ein bisschen mehr Erfahrung schon mitbringen.

00: 18:06:17 - 00:18:36:23

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Durch die Bolognareform wurden ja die Ausbildungszeiten mit Studium verkürzt oder sollten verkürzt werden. Dann müssten ja eigentlich die Gründer eher jünger sein. Heißt das, dass die vorher in anderen Firmen Erfahrung sammeln und dann gründen?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Ja, vermutlich. Also das wollen wir in den nächsten Jahren noch genauer erforschen. Eben in Kooperation mit dem IAB. Aber genau das wäre eine Hypothese, dass nicht sofort nach dem Studium unbedingt die Gründung erfolgt, sondern vielleicht erst ein paar Jahre später, also mit mehr Berufserfahrung, mehr Branchenerfahrung, vielleicht auch.

00: 18:37:00 - 00:19:06:24

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Man muss auch bedenken, die Opportunitätskosten einer Gründung sind sehr hoch. Also mit einer Gründung ist ein hohes Risiko verbunden und auf der anderen Seite bieten etablierte Unternehmen ziemlich gute Beschäftigungsbedingungen, also auch was die Entlohnung angeht. Das heißt, natürlich ist dann der Schritt zu sagen, ich mach mich selbstständig, wahrscheinlich ein Großer. Für eine junge, gut ausgebildete Person ist es wahrscheinlich sinnvoller, erst mal in einer abhängigen Beschäftigungsverhältnis zu gehen.

00: 19:06:24 - 00:19:38:13

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Und deshalb sehen wir diese Dynamik auch jetzt nicht so kritisch, dass Gründer älter werden. Vielleicht ist das sogar gut. Wir sehen in vielen Studien, dass die Branchen und die Berufserfahrung einen positiven Einfluss hat auf die Performance von Unternehmen, auf die Überlebenswahrscheinlichkeit und die Wachstumswahrscheinlichkeit.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Also es kann ja durchaus sein, wenn ein junger Mensch gut verdient und dann trotzdem gründen will, dass er da erstens viel höhere Gewinnchancen sieht und es sich vielleicht dann auch einfach besser überlegt, was er gründen will, wie er gründen will.

00: 19:38:13 - 00:20:09:08

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und vielleicht ist auch heutzutage einfach die Ausbildung an den Universitäten dahingehend besser, dass man vielleicht besser gerüstet ist.

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Aber eben auch besser gerüstet ist für ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis. Und wie gesagt, die Bedingungen in etablierten Unternehmen sind einfach viel besser. Also das ist ein sicherer Arbeitsplatz, die Löhne sind relativ hoch zurzeit und dann den Schritt zu wagen in ein riskantes Projekt ist eben auch nicht jedem gegeben.

00: 20:09:10 - 00:20:43:21

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Da gehört schon ein sogenannter Entrepreneurial Orientation dazu, wie wir das nennen. Also viele der Gründerpersonen, die wir beobachten, sind schon besonders im Vergleich zu anderen Erwerbstätigen. Also sie sind viel risikofreudiger. Sie sagen über sich selbst, sie seien sehr offen und innovativ. Und da ist es, so würden wir sagen, ist auch eine gewisse Voraussetzung, um so ein Wagnis einzugehen.

00: 20:43:23 - 00:21:15:20

00: Unbekannt

Bastian Thüne:

Das wäre jetzt tatsächlich meine nächste Frage. Und zwar: Welche Eigenschaften machen erfolgreiche Unternehmer aus? Also sind es Machertypen? Sind die risikofreudig, streben die nach irgendeinem gesellschaftlichen Erfolg mit ihrer Unternehmensgründung?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Also wir sehen das aus den Befragungen, dass es häufig auch Leute sind, die hochmotiviert sind, offen sind, also sehr gerne neue Erfahrungen machen. Also da gehören schon auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale dazu und dann ist aber natürlich auch eine gute Ausbildung eine Grundlage.

00: 21:15:21 - 00:21:40:21

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Also sowohl Ausbildungsberufe, aber auch eine akademische Ausbildung kann einem zuträglich sein. Einfach die Ideen auch zu sehen, die es gibt, die man dann verfolgen kann in der Gründung, den Mut zu haben, sich das auch zuzutrauen. Und natürlich die Fachkenntnisse.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und was ist mit Durchhaltevermögen? Ich meine, ihr untersucht die sieben Jahre lang, weil eigentlich erst nach sieben Jahren sicher ist, dass sie dann etabliert sind.

00: 21:40:23 - 00:22:10:09

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Da muss es ja auch Durststrecken überwinden können. Und am Anfang winkt ja auch nicht sofort das große Geld, wenn ich mich mit einem Handwerksbetrieb oder mit einem Ingenieurbüro selbstständig mache.

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Ja, genau, Durchhaltevermögen haben wir jetzt so noch nie versucht zu messen. Vielleicht können wir das mal messen. Das wäre ganz spannend zu sehen. Aber die Hypothese ist, dass natürlich auch ein großes Maß an Motivation, Durchhaltevermögen, aber auch einfach ein Spaß daran, diese Tätigkeit auszuüben.

00: 22:10:11 - 00:22:42:10

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Und das ist natürlich nicht so ganz einfach messbar sein kann. Schon gesagt, die Entrepreneurial Personality oder Orientation spielt da eine Rolle. Das ist so eine, so eine Mischung aus verschiedenen Eigenschaften, die dazu beiträgt, dass jemand da Spaß dran hat, selbstständig zu sein oder eine Firma zu gründen, aufzuziehen, auch eine Führungsperson zu sein mit einer hohen Verantwortung. Und genau, das macht eben auch die Erforschung von Neugründungen so spannend, dass wir hier eine ganz interessante Gruppe an Leuten untersuchen können.

00: 22:42:12 - 00:23:07:21

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und was ist mit Leuten, die einfach sagen, ich habe keine Lust mehr einen Chef oder eine Chefin zu haben? Das kann ja durchaus auch ein Faktor sein, oder?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Ja, die gibt es auch. Also die größte Gruppe in unserer Befragung, die sagt, sie haben gegründet, um irgendeine Chance nachzugehen. Das kann natürlich irgendwie auf der auf dem Produktebene stattfinden, aber es kann auch eine persönliche Chance sein, wie zum Beispiel selbstbestimmtes Arbeiten.

00: 23:07:23 - 00:23:39:16

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Selbstbestimmtes Arbeiten ist eine Sache. Der Wunsch, eine andere. Aber das Ganze muss ja auch finanziert werden. Und oft sind Unternehmensgründungen auch recht kostspielig. Was habt ihr denn da für Erkenntnisse, wie Unternehmen finanziert werden oder Start ups finanziert werden? Und hat sich das geändert in den letzten Jahren?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Ja, das ist ganz spannendes Thema. Also Deutschland oder auch Europa allgemeiner, tut sich ein bisschen schwieriger, risikoreiche Unternehmen zu finanzieren als zum Beispiel die USA.

00: 23:39:18 - 00:24:07:23

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Wir sehen, dass die Unternehmen oft durch Eigenkapital finanziert sind, also dass viel Geld mitgebracht wird, privat mitgebracht wird. Es gibt aber auch einen Trend hin zu mehr Wagniskapital, der sehr erfreulich ist, also dass gerade in Hightech-Branchen immer mehr Gründungen auch von Risikokapital profitieren. Da es sich jemand traut, da rein zu investieren. Aber nach wie vor spielt eine Bankfinanzierung eine wichtige Rolle.

00: 24:08:00 - 00:24:41:22

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Also ganz normale Kredite und auch aus gutem Grund. Nicht jeder möchte unbedingt einen Investor mit an Bord haben. Es gibt aber sicherlich deutliche Verbesserungsmöglichkeiten, auch was den Zugang zur Finanzierung für neu gegründete Unternehmen angeht. Da sehen wir auch, dass dort vermutlich eine Rolle auch weiterhin besteht. Für öffentliche Zuschüsse, erleichterter Zugang zu Krediten durch öffentliche Unterstützung, die es dann ermöglicht, den Unternehmen diese ganz frühe Phase zu überbrücken.

00: 24:41:24 - 00:25:16:22

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Was glaubt ihr, hat das für Auswirkungen, da jetzt die Leitzinsen gestiegen sind? Relativ hoch in einem recht kurzen Zeitraum nach einer langen Niedrigzinsphase?

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Das ist schwierig zu beantworten. Natürlich wird es jetzt für junge Unternehmen erst recht schwierig, eine Bankfinanzierung zu bekommen wegen der hohen Zinsen. Banken sind ohnehin schon etwas zurückhaltend, insbesondere bei innovativen Unternehmensgründungen, die ja als riskant gelten und da denke ich, dass junge Unternehmen da eher in Schwierigkeiten geraten werden.

00: 25:16:24 - 00:25:52:15

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Auf der anderen Seite könnten natürlich die hohen Zinsen auch dazu führen, dass es weniger Privatinvestorenfinanzierung gibt. Viele Privatinvestoren haben jetzt in der Vergangenheit in der Niedrigzinsphase in ein Unternehmen investiert, weil eben die Gewinnchancen bei anderen Anlagemöglichkeiten eben niedrig waren durch die niedrigen Zinsen. Das ist jetzt natürlich wieder anders. Vielleicht gibt es da jetzt wieder Umschichtungen, aber das sind natürlich Dinge, die wir jetzt nicht vorhersagen können.

00: 25:52:16 - 00:26:08:14

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Das können wir dann in ein paar Jahren; dann können wir hoffentlich mehr zu sagen, wenn wir sehen, was ist denn jetzt passiert in den Jahren mit der Finanzierungsstruktur von Jungunternehmen? Also das ist ja das, was wir ganz explizit abfragen in dem Verfahren, weil uns eben interessiert, wie viel Eigenkapital, wie viel Fremdkapital, wo kommt das Fremdkapital her?

00: 26:08:16 - 00:26:32:19

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Und Sandra, das können wir uns mal genauer ansehen, wie sich das jetzt verschiebt, weil das wäre natürlich schon schade, wenn dieser positive Trend, der Anstieg in der Wagniskapitalfinanzierung ausgebremst würde.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Okay, jetzt ist natürlich klar, dass das Gründungspanel, also das, was ich gefragt habe, könnt ihr mir wahrscheinlich in drei Jahren beim erneuten Podcast dann auch beantworten oder in fünf Jahren.

00: 26:32:21 - 00:26:56:06

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Trotzdem hätte ich gerne als letzte Frage noch einen kleinen Blick in die Zukunft. Was schätzt ihr denn, wie sich das Gründungsgeschehen in Deutschland entwickeln wird, wenn ihr jetzt mal so in die nächsten fünf bis zehn Jahre vorausblickt?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Also wenn man diesen Trend der vergangenen Jahre fortschreibt, dann würde man sicher sagen, es bleibt weiterhin auf einem niedrigen Niveau, aber mit einer relativ hohen durchschnittlichen Qualität der gegründeten Unternehmen.

00: 26:56:06 - 00:27:21:19

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Aus genau den Gründen, die wir schon besprochen haben. Das ist eine ganz spezifische Gruppe, die sich das traut, und die machen ihren Job dann auch sehr gut. Allerdings gibt es natürlich weiterhin große Herausforderungen für Gründungen. Deutschland ist nicht das gründungsfreundlichste Land. Es gibt große bürokratische Hürden, regulatorische Hürden, die jetzt zusätzlich noch zu den Schwierigkeiten, die durch hohe Energiekosten und hohe andere Ressourcenkosten, hinzukommen.

00: 27:21:20 - 00:27:49:13

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Also ich glaube, wir müssen schon zusehen, dass wir dort weiterhin versuchen, das Klima zu verbessern, Hürden abzubauen, es Leuten attraktiver zu machen, sich den Schritt zu trauen und dass dann vielleicht auch dieser Trend sich umkehrt, sodass wir sogar wieder einen Anstieg sehen in den Gründungszahlen.

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Also es wird vor allen Dingen auch bei den Gründungen einen Strukturwandel geben.

00: 27:49:13 - 00:28:26:10

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Das hat sich jetzt schon angedeutet in den letzten Jahren. Wir werden weniger Gründungen im verarbeitenden Gewerbe sehen. Das würde sich alles stärker in den Dienstleistungsbereich verlagern. Und das ist genau der Punkt, der auch problematisch sein könnte für Deutschland. Wenn es zu wenige und zu wenig Industrieunternehmen, die ja neue Ideen auf den Markt bringen, wenn die zurückgehen, das ist sicherlich etwas, wo Deutschland aufpassen muss, dass es da nicht den Anschluss verliert, eventuell mit entsprechenden Fördermaßnahmen gegensteuern.

00: 28:26:10 - 00:28:56:04

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Also Fördermaßnahmen meine ich jetzt im Hinblick auf den Strukturwandel, den sich natürlich auch etablierte Unternehmen stellen müssen und gleichzeitig haben junge Unternehmen ein Problem mit dem Fachkräftemangel. Der wird junge Unternehmen wahrscheinlich noch härter treffen, weil die Fachkräfte dann häufiger von den etablierten Unternehmen abgefangen werden, die ja bessere Löhne zum Beispiel bieten können. Aber junge Unternehmen hätten die Chance, etwas anders zu machen.

00: 28:56:04 - 00:29:30:05

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Also sie könnten den Arbeitsplatz attraktiv gestalten, den sie dort Jungen oder Mitarbeitern bieten und wir könnten uns auch vorstellen, dass das ein neues Forschungsprojekt bei uns wird. Zu schauen, wie sind denn die Arbeitsbedingungen in jungen Unternehmen? Wie sorgen Gründer dafür, dass sie Arbeitsplätze schaffen können und aber auch Mitarbeiter halten können in ihren Unternehmen und somit mit den Etablierten konkurrieren können?

00: 29:30:07 - 00:30:07:14

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Der Bundeskanzler hat ja von einem grünen Wirtschaftswunder gesprochen. Was sagt ihr dazu? Könnt ihr das anhand der Daten sehen? Dass es plötzlich ganz viele Start-ups im Bereich grüner Technologie gibt?

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Das ist nicht so ganz leicht, einen Trend auszumalen, gesehen aber schon, dass der Anteil junger Unternehmen, die nachhaltige Produkte anbieten, deutlich höher ist als bei Unternehmen. Die, die deutlich älter sind, also es scheint schon viele Neugründungen zu geben, die sich eben diesem Thema stellen und auch versuchen, nachhaltigere Produkte, Dienstleistungen an den Mann zu bringen oder an die Frau.

00: 30:07:16 - 00:30:37:01

Hanna Hottenrott:

Hanna Hottenrott: Und ob sich das jetzt als Trend bezeichnen lässt, dazu müssten wir das noch länger erheben, um dann auch zu sagen okay, das ist eine längerfristige Transformation, das können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so genau abbilden. Wir wissen aber, dass junge Unternehmen vermutlich doch einen ganz entscheidenden Beitrag zu einer Transformation der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit bieten können, weil eben der Anteil der Unternehmen, die das auf dem Schirm haben, höher ist als in der Gesamtpopulation aller Unternehmen.

00: 30:37:03 - 00:31:05:11

Sandra Gottschalk:

Sandra Gottschalk: Also Gründungen könnten wirklich ganz entscheidend zu dem Strukturwandel beitragen, wenn sie eben diese Themen aufgreifen die Nachhaltigkeit und natürlich auch Digitalisierung zum Beispiel.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Das ist auch eine gute Erkenntnis, die einen positiv stimmt. Zum Abschluss dann vielen lieben Dank für das Gespräch Hannah und Sandra. Es hat uns sehr gefreut mit euch über das Panel und die Erkenntnisse daraus zu diskutieren.

00: 31:05:13 - 00:31:31:07

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Danke auch fürs Zuhören beim ZEW Podcast. Wenn euch der Podcast gefällt, freuen wir uns über eure positive Bewertung auf Spotify oder Apple Podcasts. Habt ihr Fragen oder Anregungen? Dann schreibt gerne eine Mail an podcast@zew.de. Wir sind gespannt auf eure Zuschriften.

00: 31:31:09 - 00:31:43:11

Outro:

Outro: Wirtschaft. Forschung. Debatten. Ein ZEW Podcast.

Über diesen Podcast

Der Podcast des ZEW Mannheim.

von und mit ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Abonnieren

Follow us