Wirtschaft · Forschung · Debatten

Wirtschaft · Forschung · Debatten

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Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: In der Zusammenarbeit der Wissenschaftler/innen wird immer viel debattiert und am Ende trifft man faktenbasierte Entscheidungen und vor allem logische Entscheidungen. Und solche Diskussionen können sehr, sehr hitzig sein. Jeder vertritt seinen Standpunkt. Aber am Ende des Tages kann man trotzdem gemeinsam ein Bier trinken gehen.

Intro:

Intro: Wirtschaft, Forschung, Debatten - Ein ZEW Podcast.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Hallo und herzlich willkommen zum ZEW Podcast. Heute kommen wir zum nächsten Teil in unserer Serie über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am ZEW.

00: 00:44:24 - 00:01:11:15

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Wir gehen raus aus dem wissenschaftlichen Bereich und rein in den Servicebereich „Zentrale Dienstleistungen“. Dieser kümmert sich um alle nicht wissenschaftlichen Belange am ZEW, wie zum Beispiel die IT, das Finanz- und Rechnungswesen oder die Personalabteilung. Mein Name ist Bastian Thüne. Ich arbeite in der Kommunikation und in dieser Folge des ZEW Podcast sprechen wir mit Ann-Katrin Daubner. Seit Februar leitet sie den Personalbereich am ZEW.

00: 01:11:17 - 00:01:35:24

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Im Gegensatz zur Privatwirtschaft weist die Personalarbeit in einem Forschungsinstitut einige Besonderheiten auf. Welche das genau sind, wie man ein attraktiver Arbeitgeber wird und was man vom Bogenschießen lernen kann, wird uns Ann-Kathrin Daubner gleich verraten. Herzlich willkommen Ann-Kathrin! Schön, dass du da bist.

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Vielen Dank für die Einladung.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Fangen wir gleich mit dem Wichtigsten an. Was macht eine gute Bewerbung aus?

00: 01:36:03 - 00:02:06:02

Abb-Kathrin Daubner:

Abb-Kathrin Daubner: Das werde ich recht häufig gefragt. Eine gute Bewerbung ist vollständig, übersichtlich formatiert und gibt am besten eine gute Antwort auf die Stellenausschreibung, auf die man sich bewirbt. Idealerweise kann man schon beim ersten Querlesen die fachliche Eignung einer Bewerbung ablesen, denn Personaler/innen haben meist sehr, sehr viel zu tun und überfliegen die Bewerbungen recht schnell. Da muss man die erste Prüfung schnell bestehen können.

00: 02:06:04 - 00:02:30:20

Bastian Thüne:

Und wenn du jetzt sagst vollständig: Eigentlich geht man davon aus, dass das eine Selbstverständlichkeit ist. Aber so wie das klingt, scheint das nicht so!?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Nein, das ist nicht immer der Fall und ist aber dann definitiv ein Plus, wenn es doch vollständig abgegeben wird.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Also mit vollständig, meinst du auch tatsächlich Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und dass alle beruflichen Stationen in dem Lebenslauf stehen?

00: 02:30:22 - 00:03:07:24

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Genau, wenn die Angaben da sind, meist steht in der Stellenausschreibung ja auch schon drin, welche Dinge man mitschicken sollte. Und das spart dem Rekrutierungsprozess natürlich sehr viel Zeit, wenn man dann nicht noch etwas nachreichen muss.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und was hältst du von sogenannten Kompetenzprofilen oder Motivationsschreiben?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Das Motivationsschreiben hat definitiv an Aussagekraft verloren. Gerade wenn man sich anschaut, wie man mithilfe von KI solche Schreiben erstellen kann. Ich glaube, das Motivationsschreiben wird aussterben.

00: 03:08:01 - 00:03:35:11

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Okay, aber weil du jetzt gerade das Stichwort KI nennst. Gibt es schon eine KI, die euch allen bei der Auswahl hilft?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Es gibt die Versuche, eine Vorauswahl zu treffen in der Rekrutierung mithilfe von KI. Die KI ist dann aber natürlich auch immer nur so gut, wie die hoffentlich vollständig eingereichten Bewerbungsunterlagen und das ist eine ganz große Schwachstelle.

00: 03:35:11 - 00:04:04:04

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Häufig braucht es immer noch eine gewisse Denkleistung, um das Gesamtbild beurteilen zu können. Und deswegen machen wir im ZEW bisher keinen Gebrauch davon, sondern schauen uns alle Bewerbungen noch selbst an!

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Okay, also du siehst jetzt auch nicht die Gefahr, dass der Personalbereich durch die KI geschmälert wird?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Nein, definitiv nicht. Gut, Personalerin ist ja sicherlich ein interessanter Job. Wie kam es denn dazu, dass du das werden wolltest?

00: 04:04:08 - 00:04:36:14

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Das wusste ich tatsächlich ganz lange nicht. Ich habe nicht mit 14 Jahren schon gedacht, wenn ich mal groß bin, dann möchte ich Personalerin werden. Sondern das ist ein Bereich, mit dem ich erst im Studium in Berührung gekommen bin. Ich habe Betriebswirtschaftslehre studiert und meine beiden Favoriten bis zum Schluss waren eigentlich Logistik und Personal. Und die Vorlesungen an der Hochschule haben dann den Ausschlag gegeben, dass mich einfach der Personalbereich ein bisschen mehr interessiert hat.

00: 04:36:16 - 00:05:08:15

Ann-Kathrin Daubner:

Auch wenn natürlich die Kenntnisse um logistische Abläufe und die Optimierung von Prozessen auch im Personalbereich sehr, sehr hilfreich sind. Ich habe im Studium auch ein Praxissemester absolviert und habe dann die Rekrutierung im Bereich der Computerspielebranche kennengelernt. Und spätestens da habe ich dann Feuer gefangen und habe beschlossen: „Hier bin ich gut aufgehoben.“

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Bist du auch selbst Gamerin oder war das jetzt einfach nur, dass das ein cooles Unternehmen war und das richtig Spaß gemacht hat zu rekrutieren?

00: 05:08:20 - 00:05:37:07

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Ich habe definitiv eine IT-Affinität und habe früher sehr viel gezockt. Mittlerweile komme ich leider viel zu selten dazu.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Nun bist du ja in der Wissenschaft, da wird vielleicht weniger gezockt, hast aber auch Erfahrung aus der Privatwirtschaft. Was macht denn für dich den Hauptunterschied zwischen der Arbeit an einem Forschungsinstitut oder in der Wirtschaft aus?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Definitiv die Diskussionskultur am ZEW, die ich als sehr, sehr positiv empfinde.

00: 05:37:09 - 00:06:06:23

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: In der Zusammenarbeit der Wissenschaftler/innen wird immer viel debattiert und am Ende trifft man faktenbasierte Entscheidungen und vor allem logische Entscheidungen. Und solche Diskussionen können sehr, sehr hitzig sein. Jeder vertritt seinen Standpunkt, aber am Ende des Tages kann man trotzdem gemeinsam ein Bier trinken gehen. Diese Zusammenarbeit in der Wissenschaft, die überträgt sich auch auf die gesamte Zusammenarbeit am Institut. Das gefällt mir sehr, sehr gut.

00: 06:06:23 - 00:06:33:00

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Also das gemeinsame Miteinander, auch wenn es mal etwas härter zur Sache geht bei inhaltlichen Themen. Ist das auch der besondere Reiz, den das ZEW für dich ausmacht oder gibt es da noch andere Punkte?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Das ist einer der Punkte, den ich sehr schätze. Aber es gibt natürlich noch sehr viele andere. Ein Weiterer ist beispielsweise, dass Wissen und Weiterbildung am ZEW sehr zelebriert werden.

00: 06:33:02 - 00:07:04:08

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Das heißt also, es ist egal, ob man in im Forschungsbereich oder in einem der Servicebereiche tätig ist. Wissen und Weiterbildung sind ein hohes Gut, da sind sich hier alle einig. Und dementsprechend hat auch jeder und jede die Möglichkeit, sich selbst fortzubilden. Ich selbst beispielsweise, werde durch das ZEW unterstützt und belege derzeit berufsbegleitend noch einen Masterstudiengang im Bereich Personal und Organisation und habe dabei volle Rückendeckung des ZEW.

00: 07:04:11 - 00:07:33:15

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Das heißt also, meine Projektgruppe durfte sich auch schon hier in den Räumlichkeiten treffen und meine Vorgesetzten interessieren sich natürlich auch dafür, was ich in meinen Hausarbeiten so schreibe, bis hin zu dem Punkt, dass ich auch Daten des ZEW anonymisiert verwenden darf.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Was ja dann eventuell auch wieder dem ZEW zugutekommt in zukünftigen Rekrutierungprozessen. Bleiben wir mal beim Thema Personal. Wie geht gutes Personalmanagement?

00: 07:33:17 - 00:08:11:16

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Das ist eine sehr gute Frage. Ich denke, es ist wichtig, dass Personalmanagement zuhören muss, Beschäftigte befähigt und nur dort eingreift, wo es notwendig ist. Ich leite ein Team aus acht Expert/innen, die ihren Job hervorragend können und da kann und will ich Ihnen auch nicht hineinreden, sondern es ist meine Aufgabe, ihnen den Rücken zu stärken und auch Veränderungen und Trends im Auge zu behalten, um dann bei Veränderungen die Beschäftigten bestmöglich darauf vorzubereiten.

00: 08:11:18 - 00:08:41:11

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Also ein sehr moderner Führungsstil, das Beste aus den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herausholen.

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Ich denke, man kann sagen, dass er modern ist. Und ich glaube auch, dass diese Herangehensweise sich langsam aber sicher in Führungsetagen etabliert.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Das geht auch in eine sehr gute Richtung und ich denke, das wird auch mittlerweile gerade von den jüngeren Mitarbeitern gefordert, wenn man die Diskussion um die Generation Z verfolgt.

00: 08:41:13 - 00:09:10:07

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Es gibt ja aktuell auch viele Diskussionen um die Wünsche von Beschäftigten, etwa nach Homeoffice oder der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Inwiefern siehst du da Handlungsbedarf?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Ich denke, dass das ZEW in diesem Bereich gerade im Vergleich zu anderen Unternehmen schon sehr gut aufgestellt ist. Wir haben den großen Vorteil, dass sich die meisten Arbeitsplätze hier im Institut dafür eignen, mobil ausgeführt zu werden.

00: 09:10:09 - 00:09:37:07

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Und auch die flexible Einteilung der Arbeitszeit bleibt den Beschäftigten überlassen. Nichtsdestotrotz werden wir auch das natürlich im Auge behalten und immer wieder nachfragen, ob wir denn damit auch den Bedürfnissen der Beschäftigten entsprechen und dann gemeinsam ins Gespräch gehen und schauen, ob wir noch Anpassungsbedarf haben. Da stehst du aber im aktiven Austausch und bekommst auch entsprechende Rückmeldung.

00: 09:37:09 - 00:10:05:17

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Genau, im Rahmen von Mitarbeiterbefragung. Und natürlich ist auch unser Betriebsrat ein sehr, sehr wichtiges Sprachrohr, mit denen wir gemeinsam solche Veränderungen überprüfen. Und ist das ein Schwerpunkt, den du am ZEW setzen willst oder hast du da auch noch einen anderen?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Ja, es ist Teil meines Schwerpunktes. Das wichtigste Thema ist eigentlich, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Beschäftigten wohlfühlen und in dem sie produktiv und kreativ sein können.

00: 10:05:19 - 00:10:46:23

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Und dazu gehört auch, dass wir Chancengleichheit erreichen und auch Diversität stärken. Denn für die Forschung ist es essenziell, dass man kreativ ist und dafür braucht es möglichst heterogene Teams. Die müssen divers sein. Nur dann können wir verschiedene Perspektiven in unsere Forschung einbringen und einen bestmöglichen Output kreieren, alles von verschiedenen Seiten betrachten. Daher ist es mir wichtig, dass alles, was wir an Personalmaßnahmen durchführen, dafür sorgt, dass es eben ein gutes Arbeitsumfeld gibt, in dem möglichst alle Beschäftigten integriert werden können.

00: 10:47:00 - 00:11:14:15

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Das war ja auch früher an der Uni so, dass sie recht divers aufgestellt war mit Gaststudierenden aus verschiedenen Ländern oder generell, dass aus ganz Deutschland, aus verschiedenen Gegenden Menschen zusammenkamen. Ich finde das ZEW hat ja auch so einen gewissen Universitätscharakter als Forschungsinstitut. Und wenn ich jetzt an mein Studium zurückdenke, war es vor allem der Zusammenhalt und die Gemeinschaft, das gemeinsame Arbeiten, aber auch das gemeinsame Feiern. Wie siehst du das in Hinblick auf das ZEW?

00: 11:14:16 - 00:11:43:13

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Ich denke ein Stück weit Universitätscharakter haben wir auch und das ist auch sehr, sehr gut so, denn unsere Arbeit beruht ja viel darauf, dass man sich untereinander austauscht. Das heißt, das ist auch in unserem Sinne, dass wir informellen Austausch zwischen den Teams fördern. So entstehen Forschungsfragen und Forschungsprojekte.

00: 11:43:15 - 00:12:07:01

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: So kann man gemeinsam Prozesse verbessern. Und daher ist es sehr, sehr wichtig, dass wir als Arbeitgeber eine gewisse Fläche dafür bieten. Also das kann die Dachterrasse sein, auf der man gemeinsam ein Feierabendbier trinkt. Das kann das Bistro sein, in dem man gemeinsam eine schöne Kaffeepause verbringen kann. Und dort gehen wir auch auf Ideen unserer Beschäftigten ein und schaffen Raum dafür.

00: 12:07:03 - 00:12:32:02

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Beispielsweise das Blind Lunch, bei dem man über einen Zufallsalgorithmus jemandem zugelost wird, mit dem man gemeinsam Mittagessen geht.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Gerade das Blind Lunch ist als Mitarbeiter auch eine tolle Einrichtung. Ich hatte letzten Monat selbst mal mein erstes gehabt mit einer Person, die vorher tatsächlich gar nicht groß kannte und es war einfach schön, sich da mal eine Stunde privat zu unterhalten und auch ein bisschen was über die Forschung zu erfahren auf einer informellen Ebene.

00: 12:32:07 - 00:13:14:13

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Neben dem Blind Lunch gibt es ja auch noch andere Formate wie die Tealecture oder Filmabende oder der Book Club. Inwiefern seid ihr vom Personal darin involviert?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Wir machen Werbung tatsächlich für diese Veranstaltung. Im Rahmen des Onboardings empfehlen wir den neuen Beschäftigten, einfach in diese Veranstaltungen einmal reinzuschnuppern. Und natürlich sehen wir auch zu, dass immer jemand aus dem Personalbereich dort regelmäßig vorbeischaut und wir diese Initiativen so am Leben halten können.

00: 13:14:15 - 00:13:46:21

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Sehr gut. Und du hattest ja gesagt, du bist auch ab und an initiativ mit deinem Hobby, richtig?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Genau. Ich lade einmal im Jahr die Kolleginnen und Kollegen zum gemeinsamen Bogenschießen ein. Das ist ein Hobby, das ich seit 2016 betreibe, seitdem ich nach Mannheim umgezogen bin und dass ich gerne mit anderen teile.

00: 13:46:03 - 00:14:15:14

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und ja, wenn es ich Bogenschießen und Recruiting vergleiche, man müsste ja bei beidem einen Treffer landen. Gibt es etwas, was dir das Bogenschießen für die Arbeit als Personalerin gelehrt hat?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Zunächst mal braucht man sowohl in der Rekrutierung als auch beim Bogenschießen sehr, sehr viele Versuche, bis es gut wird. In der Rekrutierung muss man häufig sehr, sehr viele Versuche wagen, Ausschreibungen schalten und Gespräche führen, bis man am Ende den oder die beste Kandidatin hat.

00: 14:15:16 - 00:14:48:24

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Aber vor allem hat mich diese Sportart Geduld gelehrt und die brauche ich auch beruflich. Man muss ganz häufig einen Schritt zurück machen, tief durchatmen und sich dann ganz auf die Sache konzentrieren, die man sich vorgenommen hat. Da gibt es auf jeden Fall eine große Parallele.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und ich kann mir vorstellen, weil du das Stichwort Geduld genannt hast. Momentan gibt es ja viele Diskussionen um die sogenannten Arbeitskräfteengpässe oder Fachkräftemangel.

00: 14:49:01 - 00:16:13:04

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Ist das auch am ZEW ein Thema?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Der Fachkräfteengpass trifft uns natürlich auch ganz besonders im Bereich der IT, also insbesondere in den Servicebereichen. Auch dort müssen wir kreativ werden, um neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Und merkt hier auch schon, dass man im wissenschaftlichen Nachwuchs, dass die geburtenschwachen Jahrgänge langsam kommen oder habt ihr da noch genügend Zulauf, weil das ZEW ja auch ein sehr gutes Standing hat innerhalb der Ökonomie?

00: 15:13:06 - 00:15:42:03

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Im Bereich der Wissenschaft trifft uns der Fachkräfteengpass bisher noch nicht. Du hast schon angesprochen, wir haben eigentlich einen ganz guten Ruf und von daher bekommen wir derzeit noch ausreichend Bewerbungen, arbeiten jetzt aber natürlich auch schon daran, dass das so bleibt.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Sehr gut. Und jetzt hast du ja angesprochen, bei den zentralen Dienstleistungen ist es schon in der Tat etwas schwieriger, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden.

00: 15:42:05 - 00:16:14:22

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Gibt es denn irgendwelche Benefits, die du bieten kannst?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Ich habe vorhin schon das Weiterbildungsangebot angesprochen, das in meinen Augen ein Alleinstellungsmerkmal des ZEW ist und wir haben zudem sehr, sehr flache Hierarchien. Ich weiß, das behaupten alle Unternehmen von sich auch, aber das ist tatsächlich so, dass man an denjenigen, die entscheiden dürfen, sehr nah dran ist und seine eigenen Prozesse dementsprechend auch mitgestalten kann und immer neue Ideen einbringen darf.

00: 16:14:24 - 00:16:47:05

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Ja, das kann ich als Mitarbeiter auch so bestätigen. Kommen wir jetzt zum Schluss. Also stell dir vor, du hast junge Auszubildende oder Studierende vor dir sitzen, die im Personalbereich arbeiten möchten. Was sind die drei ultimativen Ratschläge, die du ihnen mit auf den Weg geben kannst?

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Zunächst einmal würde ich allen empfehlen, nach Möglichkeit ein Praktikum im Personalbereich zu machen, um sich mal anzuschauen, ob die Tätigkeit am Ende auch wirklich dem entspricht, was man sich darunter vorgestellt hat.

00: 16:47:05 - 00:17:20:11

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Das kann natürlich auch eine Stelle für Werkstudierende sein. Jeder Einblick hilft. Ich würde auch empfehlen, früh Berufserfahrung zu sammeln und vielleicht das Masterstudium noch ein bisschen nach hinten raus zu schieben. Praxiserfahrung ist im Personalbereich im Zweifelsfall wertvoller als ein Studiengang und die Zeit bis zur Rente ist definitiv lang genug, um später auch noch einen Masterstudiengang auszuwählen mit einer Spezialisierung, die einem gut gefällt.

00: 17:20:13 - 00:17:43:16

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Was man auch sieht ist, dass auch im HR Bereich immer häufiger Fachkräfte gefragt sind, die IT-Kenntnisse mitbringen. Beispielsweise wenn es darum geht, Prozesse zu digitalisieren, Software einzuführen. Dementsprechend kann ich auch empfehlen, sich auf diesem Feld Kenntnisse anzueignen.

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Das ist definitiv eine sehr interessante Aussage, die wahrscheinlich den meisten gar nicht bewusst ist. Dann vielen Dank für das Gespräch an Ann-Kathrin.

00: 17:43:20 - 00:18:17:23

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Es hat uns sehr gefreut, Dich und deine Arbeit besser kennenzulernen.

Ann-Kathrin Daubner:

Ann-Kathrin Daubner: Vielen Dank!

Bastian Thüne:

Bastian Thüne: Danke auch fürs Zuhören beim ZEW Podcast. Wenn euch der Podcast gefällt, freuen wir uns über eure positive Bewertung auf Spotify oder Apple Podcasts. Habt ihr Fragen oder Anmerkungen? Dann schreibt gerne eine Mail an podcast@zew.de. Wir sind gespannt auf eure Zuschriften.

00: 18:18:00 - 00:18:25:07

Outro:

Outro: Wirtschaft, Forschung, Debatten - ein ZEW Podcast.

Über diesen Podcast

Der Podcast des ZEW Mannheim.

von und mit ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

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