Wirtschaft · Forschung · Debatten

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00: 00:00: Nur ein Mal im Jahr kommt jemand zum Zählerstand ablesen vorbei. Nur einmal im Jahr erhalten wir dann unsere tatsächliche Stromrechnung. Das heißt, nur einmal im Jahr bekommen wir tatsächlich Feedback darüber, wie viel wir verbraucht haben und wie teuer das ist.

00: 00:16: Wirtschaft. Forschung. Debatten. Ein ZEW-Podcast.

00: 00:26: Die Bundesregierung ruft zum Energiesparen auf. Dabei geht es nicht nur um Gas, sondern auch um Strom. Tipps sind zum Beispiel das Gefrierfach abtauen, die Wäsche nur bei 30 Grad waschen, LED-Lampen nutzen. Das sind kleine Schritte, die sich leicht umsetzen lassen. Und trotzdem verbrauchen viele Menschen in Deutschland übers Jahr gerechnet mehr Strom als sie gerne würden. Das ist weder gut fürs Klima noch für den Geldbeutel; gerade jetzt, da die Preise steigen. Mein Name ist Carola Hesch und in dieser Folge des ZEW-Podcast geht es darum, warum Stromsparen im Alltag oftmals schwerer fällt als gedacht. Das erklärt mir Umweltökonomin Madeline Wertschulte. Sie hat erforscht, welche Faktoren den privaten Stromverbrauch in Deutschland beeinflussen. Wir sprechen darüber, was an Strom so knifflig ist und ob die jährliche Stromabrechnung die richtigen Anreize setzt. Außerdem blicken wir darauf, welche Methoden und Hilfsmittel beim Stromsparen helfen können. Herzlich willkommen zum ZEW-Podcast! Hallo, Madeline.

00: 01:27: Hallo, Carola. Ich freue mich, hier zu sein.

00: 01:29: Ja, ich freue mich auch, dass du da bist. Verrätst du mir, was heute schon auf deiner To-Do-Liste stand?

00: 01:34: Auf der To-Do-Liste stand vor allem ein aktuelles Papier, das ich mit einer Kollegin hier am ZEW bearbeite. Da geht es um Energieeffizienzsubvention. Wir haben da ein Experiment durchgeführt und fragen uns, warum Subventionen wirken. Und wir sind gerade dabei, das Papier aufzuschreiben und zu überarbeiten. Wir haben einiges an Feedback bekommen und ja, das lag jetzt auf meinem Papier. Ich möchte das endlich überbearbeitet haben und als ZEW-Discussion-Paper veröffentlichen, hoffentlich noch dieses Jahr.

00: 02:02: Also das ist deine aktuelle Forschung. Wir sprechen ja heute auch über eine Form des Energiesparens, allerdings genauer über Strom. Und ich habe auch gerade gesagt, dass der Strompreis steigt, aber ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo er aktuell ist und ich weiß auch nicht, was ein hoher Preis für Strom wäre. Stehe ich mit diesem Unwissen alleine da?

00: 02:21: Nein, eigentlich nicht. Ich glaube, so geht es ganz, ganz vielen Leuten. Jetzt gerade, akut in der Krise, ist, glaube ich, die Sichtbarkeit und die Wahrnehmung von Strom deutlich höher als sie sonst war. Aber gerade, wenn wir über Nichtkrisen-Zeiten nachdenken, ist das Wissen über Strompreise, Strommengen, wie hoch ist eigentlich meine Stromrechnung, wie viel habe ich konsumiert, wo setze ich meinen Stromverbrauch zusammen – ich glaube, das geht ganz vielen Menschen so, auch inklusive mir, dass es eigentlich schwierig ist, so einen genauen Überblick zu behalten.

00: 02:49: Und wie lässt sich das erklären, dass ich und anscheinend auch viele andere Leute kein Bewusstsein dafür haben?

00: 02:57: Ich glaube, es liegt vor allem daran, weil Strom ein schwer zu verstehendes Gut ist. Jetzt gerade eigentlich in der Krise ist das Wissen über Strompreise und Stromkosten deutlich höher, eben weil es für Leute deutlich wichtiger wird. Weil sie dann ja auch sehr hohe Kosten haben. Und dann macht man sich natürlich mehr Sorgen bei so hohen Kosten. Ansonsten ist es vor allem bei Strom, wie gesagt, das Problem, dass es ein ganz schwer zu verstehendes Gut ist. Wir konsumieren ja eigentlich auch keinen Strom. Was wir konsumieren, sind die so genannten Services aus Strom, das heißt, wir konsumieren, dass wir eine gewaschene Wäsche haben, wir konsumieren, dass wir einen Kühlschrank haben, der unsere Lebensmittel kühlt, wir konsumieren, dass wir abends Fernsehen schauen können, und das alles wird natürlich mit Strom produziert. Aber zu verstehen, wie sich Strom in diesen Service übersetzt, zu verstehen, was ist denn eine Kilowattstunde Strom, wie viele Stunden Fernsehen kriege ich für eine Kilowattstunde Strom, und dann nochmal, wie viel zahle ich für diese Kilowattstunde Strom - das sind viele Faktoren, die gleichzeitig zusammenkommen, die das sehr schwer zu verstehen machen.

00: 03:57: Und wie viel Strom kann ich sparen, wenn ich den Fernseher zehn Prozent dunkler stelle, zum Beispiel?

00: 04:02: Genau, auch sowas zum Beispiel. Das sind häufig dann eher kleine Beträge – Cent-Beträge – und es ist auch eine Sache von Strom, dass sich diese vielen kleinen Einsparungen aufsummieren. Also, Fernseher ausschalten oder in Stand-by ausschalten spart mir vielleicht zehn Cent, ohne jetzt selbst den genauen Betrag zu kennen. Licht ausschalten spart mir nochmal zehn Cent. Und dann gibt es diese vielen kleinen Beträge und man denkt sich vielleicht, ja, mein Gott, die zehn Cent, das ist jetzt nicht so wichtig. Aber so summieren sich halt diese kleinen Beträge auf und am Ende des Jahres ist es dann doch eine recht große Stromrechnung.

00: 04:35: Es ist ja schon interessant: Bei Benzin, also einem anderen Energieträger, können viele Leute die tagesaktuellen Preise auf den Cent genau nennen. Und bei Strom ist das so anders. Was ist der Unterschied?

00: 04:47: Ich glaube, das sind viele Dinge. Wie gesagt, das eine ist, dass sich der Stromverbrauch aus diesen vielen einzelnen Elementen zusammensetzt. Ein anderer wichtiger Unterschied – und das ist ein Teil meiner Forschung hier am ZEW - ist die unterschiedliche Art, wie Strom und zum Beispiel Benzin abgerechnet wird. Beim Benzin an der Tankstelle ist das so: Ich tanke das Auto und ich zahle sofort dafür. So gibt es einen viel direkten Bezug zwischen Zahlen und Konsumieren. Das ist bei Strom ja komplett anders. Beim Strom haben wir die jährliche Abrechnung in aller Regel in Deutschland. Das heißt, wir haben zwar diese monatlichen Abschlagszahlungen – 40, 50 Euro, vielleicht auch mehr -, aber es ist nur ein Mal im Jahr so, dass wir tatsächlich unseren Zählerstand übermitteln oder nur einmal im Jahr kommt jemand zum Zählerstand ablesen vorbei. Nur einmal im Jahr erhalten wir dann unsere tatsächliche Stromrechnung. Das heißt, nur einmal im Jahr bekommen wir tatsächlich Feedback darüber, wie viel wir verbraucht haben und wie teuer das ist. Und das ist bei Strom ganz besonders und anders als jetzt zum Beispiel bei Benzin oder auch dem Einkauf von Tomaten im Supermarkt.

00: 05:48: Meinst du, es würde das Bewusstsein zum Beispiel für den Stromverbrauch stärken, wenn man wie bei Benzin Prepaid-Strom kaufen würde, also im Vorhinein zahlen müsste?

00: 05:59: Ja, das würde es. Da gibt es eine Studie zu, die ein Kollege und ich angefertigt haben. Wir haben eine Umfrage durchgeführt in Deutschland, haben die Haushalte befragt, haben dann sowohl ihre Stromrechnung gesehen, das heißt, wir haben deren Verbrauch gesehen, und wir haben uns dann aber vor allem gefragt, gibt es vielleicht dadurch, dass wir nur einmal im Jahr die Stromrechnung Zahlen – führt das dazu, dass wir gegebenenfalls mehr verbrauchen. Und was wir in dieser Studie finden, ist: ja – ich kann da gerne im Detail noch mal genauer zu reden –, wir würden weniger verbrauchen, wenn es häufiger eine Abrechnung geben würde.

00: 06:32: Ja, lass uns gerne über die Studie mal sprechen. Also, du hast gesagt, ihr habt eine Umfrage durchgeführt. Und was habt ihr die Teilnehmenden da gefragt?

00: 06:39: Also die Umfrage – das waren so genannte face-to-face-Interviews, das heißt, wir haben Interviewer durch Deutschland geschickt und diese Interviewer haben die Haushalte befragt, haben dort von den Haushalten ihre – die letzte Energierechnung sollten die Haushalte vorzeigen, die letzte Stromrechnung. An dieser Rechnung konnten sie dann den Stromverbrauch ablesen und wir konnten den Strompreis ablesen, den die Haushalte zahlen. Zusätzlich waren Teil dieser Befragung sogenannte ökonomische Experimente, das heißt, die Haushalte mussten verschiedenen Entscheidungen treffen, für die sie dann Geld bekommen haben. Im Fokus standen eigentlich zwei Entscheidungen: das eine, da ging es darum, dass die Haushalte schätzen sollten, was sie glauben, welchen Strompreis sie zahlen. Die Idee war dann zu vergleichen, ist es eher der tatsächliche Strompreis, der die Stromnachfrage beeinflusst, oder ist es mehr der wahrgenommene Strompreis, den wir da abgefragt haben, der die Nachfrage beeinflusst. Das zweite Element ist, dass wir mit diesen Experimenten auch den so genannten Gegenwartsfokus der Teilnehmer gemessen haben.

00: 07:39: Kannst du vielleicht erklären, was das ist – der Gegenwartsfokus?

00: 07:43: Das ist ein Maß. Das stammt aus der Verhaltensökonomik. Und wir bezeichnen es als Gegenwartsfokus, wenn Menschen einen besonderen Fokus auf die Gegenwart legen; klar, das ergibt sich ein wenig aus dem Begriff. Etwas fachspezifischer ausgedrückt nennen wir das zeitinkonsistentes Diskutieren, was es vielleicht nicht so viel klarer macht. Ich nehme ein Beispiel, und zwar: Was man vielleicht aus der Werbung ganz gut kennt, ist das Ü-Ei-Experiment. Bei dem Ü-Ei-Experiment wurden, ich meine, zumindest in der Werbung, Kinder befragt: Was möchte man lieber haben, ein Ü-Ei sofort oder zwei Ü-Eier am Tag später? Ganz viele Kinder sagen dann – oder auch, wie gesagt, in diesem Beispiel wären es dann auch die erwachsenen Menschen, die sagen, ich würde lieber ein Ü-Ei sofort haben, ich möchte nicht auf morgen warten, um dann zwei Ü-Eier zu bekommen. Wenn man jetzt aber dieselben Personen fragt: Möchten sie lieber ein Ü-Ei in 50 Tagen haben oder zwei Ü-Eier in 51 Tagen, wählen ganz viele zwei Ü-Eier in 51 Tagen. Und das, obwohl der Abstand zwischen diesen Zeitpunkten derselbe ist, immer liegt nur ein Tag dazwischen. Und diese unterschiedliche Entscheidung in diesen zwei Zeitpunkten, das nennen wir dann zeitinkonsistentes Diskutieren. Und insbesondere heißt das: Ich bin in der Gegenwart, ich möchte dieses Ü-Ei jetzt sofort haben, ich bin auf die Gegenwart fokussiert, auf meinen gegenwärtigen Konsum, auf meinen gegenwärtigen Nutzen, und deswegen nehme ich das Ü-Ei sofort, obwohl ich eigentlich schon in der Lage wäre, zu sagen, es ist besser, einen Tag zu warten und dann die zwei Ü-Eier zu bekommen. Das ist jetzt ein sehr konkretes Beispiel. Dieser Gegenwartsfokus wird aber zum Beispiel auch verwendet, um zu erklären, warum Personen vielleicht zu viel Fast-Food essen, zu wenig Sport machen, beim Lernen prokrastinieren. Es geht in diesen ganzen Beispiel immer darum, dass man den gegenwärtigen Nutzen, den gegenwärtigen Konsum, eben auch sofortigen – ich esse gerne die Chips, ich esse gerne die Schokolade, ich gehe nicht so gerne ins Fitnessstudio und strenge mich an, und ich lerne auch nicht so gerne für meine Hausarbeit. Das alles hat sofortigen Nutzen oder sofortige Kosten. Und diese Sachen nehme ich sehr, sehr bewusst wahr, und vernachlässige dann das, was in der Zukunft liegt: dass man vielleicht eine bessere Hausarbeit schreibt, dass man vielleicht fitter und sportlicher wird. Und dieses Konzept wenden wir in diesem Beispiel auch auf Strom an und sagen, vielleicht gibt es ja einen ähnliche Zusammenhang mit Strom; dass ich meinen sofortigen Nutzen aus dem Strom – ich konsumiere ganz viel – als salienter wahrnehme, ich gebe dem mehr Aufmerksamkeit, hat einen größeren Fokus in meiner Entscheidung als dann die späteren Kosten am Ende des Jahres.

00: 10:17: Wie habt ihr diesen Gegenwartsfokus dann gemessen? Ihr habt den Teilnehmenden wahrscheinlich keine Ü-Eier vorgelegt.

00: 10:23: Fast. Ganz ähnlich. Wir haben ihnen Geld geboten. Unsere Teilnehmer waren in einem recht ähnlichen Szenario wie mit diesen Ü-Eiern, das heißt, die sollten sich bei uns auch entscheiden, 100 Euro sofort haben oder einen höheren Geldbetrag in einem Monat. Das war die erste Entscheidung. Die zweite Entscheidung, ob sie lieber 100 Euro in einem Monat haben möchten oder einen höheren Geldbetrag in zwei Monaten. Bei beiden diesen Entscheidungen ist wieder die Differenz zwischen den Zeitpunkten, wann Geld gezahlt wird, dieselbe: es ist immer ein Monat. Aber in einem Zeitpunkt ist die Gegenwart involviert. Geht es darum, die 100 Euro sofort zu haben oder löst das einen zusätzlichen Nutzen aus.

00: 11:00: Wie seid ihr dann weiter vorgegangen in der Umfrage?

00: 11:03: Wir haben jetzt also in dieser Umfrage den Stromverbrauch abgelesen, wir haben diesen Present-bias über diese Geldbeträge gemessen. Und wir wissen sowohl deren Beliefs über deren Strompreis – was sie denken, was sie zahlen -, und wir sehen deren tatsächlichen Strompreis. Diese verschiedenen Maße haben wir dann in Bezug zueinander gesetzt, wir haben die korreliert. Und was wir dann sehen, ist, zwei Hauptergebnisse: Das erste ist, dass weder der tatsächliche Strompreis noch der wahrgenommene Strompreis mit dem Stromverbrauch korreliert. Das ist recht konsistent mit existierender Literatur zu geringen Preiselastizitäten in Strom. Wenn der Strompreis steigt, sinkt die Nachfrage nur leicht. Auch das ist konsistent mit unseren Ergebnissen. Das zweite ist aber, wir finden, dass Personen, die diesen Gegenwartsfokus haben, zwischen neun bis zehn Prozent mehr Strom verbrauchen als Personen, die diesen Gegenwartsfokus nicht haben.

00: 11:59: Und würdest du sagen, das ist dann auch die Ursache dafür, dass wir mehr Strom verbrauchen?

00: 12:04: Tatsächlich kann man das aus dieser Studie nicht ableiten. Es geht in dieser Studie rein um Korrelation. Um ein Beispiel zu nennen: Personen mit Present-bias könnten dazu neigen, ein geringeres Bildungsniveau zu haben.

00: 12:15: Also, Gegenwartsfokus ist Present-bias.

00: 12:17: Ja, genau, Entschuldigung. Present-bias ist Gegenwartsfokus. Es liegt nahe, dass Personen mit diesem Gegenwartsfokus auch ein geringeres Bildungsniveau haben, eben aus diesem Beispiel mit der Hausarbeit, das ich eben erwähnt habe. Und Leute mit einem geringeren Bildungsniveau verbrauchen gleichzeitig vielleicht mehr Strom, weil sie nicht so gut wissen, wie man vielleicht sparen kann. Das heißt dieser Zusammenhang zwischen Present-bias und Stromverbrauch kann vielleicht einfach daran liegen, an dem Bildungsniveau. Wir kontrollieren in unserer Studie für Bildung, nichtsdestotrotz kann es andere Faktoren geben, die dort reinspielen und die es dann verhindern, dass wir das Ergebnis kausal interpretieren.

00: 12:50: Wie kann man dann herausfinden, was der kausale Zusammenhang ist?

00: 12:54: Dazu habe ich eine zweite Studie durchgeführt, die dieses Ergebnis, was wir dort in dieser Umfrage gefunden haben, ein bisschen untermauert. In unserer zweiten Studie habe ich ein Laborexperiment durchgeführt.

00: 13:05: Ein Laborexperiment in der Ökonomik – wie geht das?

00: 13:09: Also, ganz operativ dargestellt, bedeutet das, dass wir Studierende in einen Computerpool einladen und in diesem Computerpool an den Computern treffen die Studierenden Entscheidungen. Bei diesen Entscheidungen geht es in aller Regel dann darum, dass sie irgendwie Geld verdienen können. Wir beobachten diese Entscheidungen. Und wichtig ist bei dem Experiment immer, dass wir die Teilnehmenden in verschiedene Treatmentgruppen randomisieren. Das erlaubt uns dann, diese kausalen Rückschlüsse zu ziehen.

00: 13:32: Also, Treatmentgruppen randomisieren – kannst du das noch mal erklären?

00: 13:36: Genau, richtig. Man kennt das vielleicht aus der Medizin. Da ist ist, denke ich, sehr bekannt, wenn man zum Beispiel daran denkt, wie die Effektivität von Kopfschmerztabletten gemessen wird. Das heißt, auch da hat man Teilnehmende. Die Teilnehmenden werden in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe bekommt die Kopfschmerztablette, die andere Gruppe bekommt die Placebo-Tablette, am Ende wird geschaut, wer von beiden Gruppen hat nachher noch Kopfschmerzen. Der wichtige Punkt dabei ist: Treatmentgruppe wäre in dem Fall die Gruppe mit der Kopfschmerztablette – heißt, irgendeine Gruppe, die eine Art von Intervention bekommt. In unserem Kontext wäre das dann zum Beispiel eine Politikintervention, was ein Politikinstrument oder -maßnahme sein könnte. Das zweite wichtige Element ist halt die Randomisierung. Dadurch, dass Studierende oder in dem Fall die Teilnehmenden dieser Kopfschmerzstudie in die zwei Gruppen randomisiert werden, sind sie im Durchschnitt identisch. Im Durchschnitt werden die das gleiche Geschlecht haben, das gleiche durchschnittliche Alter, das gleiche durchschnittliche Bildungsniveau. Dadurch, dass man im Durschnitt die zwei selben Personen sieht, kann man dann genau sagen: Okay, Unterschiede im Verhalten lassen sich dann nicht mehr durch Unterschiede in der Bildung erklären, weil das ist genau gleich in diesen beiden Gruppen, eben durch die Randomisierung, bei ausreichend großer Teilnehmerzahl.

00: 14:46: Und was war in deiner Studie jetzt das Treatment, also die Intervention?

00: 14:51: In meiner Studie ging es darum, zu verstehen, ob es tatsächlich so ist, dass wir mehr Strom verbrauchen, weil wir nur einmal im Jahr die Stromrechnung bezahlen. Das heißt, das ist bei mir die, sozusagen, Placebo-Gruppe – sind die Personen, die in unserem jetzigen Abrechnungssystem sind. Das sind Studierende. Auch die haben in meinem Laborexperiment Strom konsumiert, mussten dann aber in dem Fall erst eine Woche später die Stromrechnung bezahlen. Das Treatment war eine Sofortzahlung. Das heißt, da haben die Teilnehmenden zum selben Zeitpunkt Strom verbraucht und dann am selben Zeitpunkt auch die Stromrechnung bezahlen müssen. Dieses Auseinanderfallen von Konsum und Rechnung wird bei dieser Sofortzahlung aufgehoben, beides ist zum selben Zeitpunkt.

00: 15:32: Wie hast du das simuliert, dass sie Strom verbraucht haben?

00: 15:36: Die Teilnehmenden haben in diesem Experiment einen fixen Geldbetrag bekommen, und für diesen Geldbetrag sollten die aber Aufgaben lösen in dem Experiment. Konkret war das so: Die haben eine Tabelle bekommen mit ganz vielen verschiedenen Buchstaben drin und die Aufgabe war, finde alle „A“s in dieser Tabelle. Strom kam jetzt dadurch ins Spiel, dass diese Tabelle – wurde den Studierenden mit ganz geringem Bildkontrast gezeigt. Das heißt, der Hintergrund war quasi grau und die Buchstaben waren in schwarz gedruckt. Es war also recht schwer, die einzelnen Buchstaben zu erkennen. Unterhalb dieses Bildschirms war aber so ein Lichtschalter. Auf den konnten die Studierenden klicken. Wenn sie da draufgeklickt haben, wurde auf einmal der Kontrast erhöht, das heißt, die Buchstaben wurden auch immer auf hellem Hintergrund angezeigt. Das heißt, der Strom in meinem Kontext gibt Nutzen, es macht die Aufgabe niedriger, simuliert vielleicht ein bisschen das Gefühl, dass wir im dunklen Büro vor dem Computer sitzen und irgendeine Aufgabe machen. Und man kann ja jetzt im Büro das Licht anschalten und man sieht dadurch besser.

00: 16:32: Aber wenn man im Büro das Licht anschaltet, dann zahlt man dafür eben nicht direkt.

00: 16:36: Genau, richtig. Im Homeoffice wird man zumindest selber dafür zahlen, das ist nicht der Arbeitgeber. Aber definitiv ist es so. Zuhause wäre dann die Rechnung erst am Ende des Jahres, in diesem Fall bei der Placebo-Gruppe am Ende der Woche. Und in der Treatmentgruppe– die mussten sofort noch am selben Tag dafür zahlen, wenn sie das Licht angemacht haben.

00: 16:53: Und als Ergebnis, was kam da raus?

00: 16:57: Dass tatsächlich die Studierenden, die sofort dafür zahlen mussten, die haben ungefähr zwölf Prozent weniger Strom verbraucht. Also tatsächlich gibt das da einen Zusammenhang, dass, wenn man sofort dafür zahlt, dass man dann auch weniger verbraucht. Was ganz interessant ist, wenn man genauer rein schaut, okay, woher kommt das jetzt, dass der Verbrauch runtergeht, dann sieht man, dass dieser höhere Verbrauch in der Gruppe, die später zahlt, vor allem dadurch ausgelöst wird, dass die häufiger das Licht anlassen, wenn man so möchte. Das heißt, die haben diese Aufgabe gelöst – eine dieser Aufgaben gelöst – und hatten das Licht noch an, haben das Licht aber nicht direkt ausgemacht, bevor sie zur nächsten Aufgabe weiter sind. Das heißt, sie haben das Licht brennen lassen. In etwa so, als würde man in seinem Büro sitzen, Aufgaben erledigen, das Bürozimmer verlassen, trotzdem das Licht brennen zu lassen. Das heißt, das ist Konsum, der eigentlich vermeidbar wäre, zumindest ein paar Sekunden; ein paar Cents an Kosten, die vermeidbar wären. Aber das wird nicht gemacht bei dieser Gruppe, die später zahlen muss.

00: 17:51: Obwohl es ihnen genauso bewusst war wie der anderen Gruppe?

00: 17:54: Genau, richtig. Das ist auch wichtig, und gerade im Kontext von Laborexperimenten. Das bietet den Vorteil, dass man viele Faktoren kontrollieren kann, die die Entscheidung möglicherweise beeinflussen, sowas wie Information; das ist in beiden Gruppen gleich gewesen. Beide Gruppen hatten eigentlich so ein Feedback-System, beide Gruppen haben in Echtzeit ihre Kosten gesehen. Das war wie so eine Art Zähler, der parallel beiden Gruppen angezeigt wurde, und auf diesem Zähler liefen die Stromkosten in Echtzeit durch.

00: 18:20: Also nicht nur als Kilowattstunde, sondern auch wirklich –

00: 18:22: Genau, wirklich in Cent liefen die Stromkosten durch. Und trotzdem hat die Gruppe, die später zahlt – war eher geneigt, diese Kosten zu ignorieren.

00: 18:32: Das ist ja interessant. Das ist dann auch ein kausaler Zusammenhang?

00: 18:37: Ganz genau, weil eben die Studierenden in diese beide Gruppen randomisiert wurden und der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen ist dann eben, wann wird bezahlt. Deswegen kann ich sagen: Weil die eine Gruppe sofort bezahlt hat, verbrauchen die weniger.

00: 18:52: Das ist ja schon wirklich relevant auch, gerade eben politisch. Die Menschen sollen ja jetzt auf jeden Fall Strom sparen. Ich habe schon die Kampagne von der Bundesregierung erwähnt. Und auf den Plakaten heißt es dann zum Beispiel: Wer Energie spart, stärkt Deutschlands Unabhängigkeit. Solche Kampagnen sind natürlich eine Möglichkeit, das Verhalten zu beeinflussen, aber was könnte die Politik denn sonst noch machen – was meinst du?

00: 19:15: Ich glaube, eine Sache ist, was du eben schon ganz kurz angesprochen hast, das mit dem Prepaid-Zahlen; gibt es, glaube ich, zum Teil auch schon im Strom, dass man seinen Stromzähler zuerst auflädt und dann erst konsumieren kann. Etwas Ähnliches wird zum Beispiel bei Kreditkarten auch verwendet; Prepaid-Kreditkarten gibt es. Oder es wird auch bei Handys eingeführt. Da gibt es ja auch Prepaid-Handykarten. Ein Zweites sind allerdings sogenannte Commitment-Technologien. Auch dazu ein Beispiel: Eine bekannte Commitment-Technologie ist, dass man sich ein Ziel setzt. In diesem Fall ein Ziel auf seinen Stromverbrauch. Das kennt man auch, zum Beispiel, aus dem Sport machen. Ich habe ja schon erzählt, auch beim Sport machen spielt dieser Gegenwartsfokus eine Rolle: Ich finde es gerade sehr gemütlich auf dem Sofa, aber ich weiß, ich sollte Sport machen. Was ich deswegen mache? Ich setze mir ein Ziel: Ich gehe drei Mal die Woche joggen. Und was Ähnliches kann man sich beim Stromverbrauch denken. Ich würde gerne meinen Stromverbrauch reduzieren, weil ich weiß, das ist sehr teuer, aber es fällt es mir dann de facto doch am Ende sehr schwer. Was ich also mache? Ich setze mir ein Ziel auf den Stromverbrauch.

00: 20:11: Und wie geht das?

00: 20:13: Wir haben das auch getestet; auch in einer Studie. Das war ein sogenanntes Feldexperiment. Wir haben mit einem Energieversorgungsunternehmen kooperiert. In der Kooperation haben wir eine Energie-App entwickelt. Im Rahmen dieser Energie-App konnten sich die Leute, die sich diese App heruntergeladen haben, ihren Zählerstand erfassen. Die konnten den so einscannen mit dem Handy. So haben wir gesehen, wie viel die tatsächlich verbrauchen. Und auch da haben wir alle Nutzer der App wieder randomisiert. Es gab eine Kontrollgruppe, die einfach, wie in diesem Placebo-Szenario, nur die Scans von ihrem Zähler schicken konnte, und es gab die Treatmentgruppe, und die Treatment-Gruppe hatte zusätzlich Zugang zu einer Zielsetzungsfunktion, das heißt, die konnten in der App sagen: Ich plane, in dem nächsten Monat so und so viel Strom zu verbrauchen. Und dadurch, dass die uns eben regelmäßig Scans ihres Zählers geschickt haben, konnten wir dann auch Feedback bekommen: Ja, du hast dein Ziel erreicht oder nein, es hat leider nicht geklappt.

00: 21:04: Feldexperiment bedeutet, dass es jetzt nicht unter Laborbedingungen stattgefunden hat?

00: 21:08: Genau, richtig. Das ist die Unterscheidung zwischen diesen verschiedenen Experimentalkategorien. Es gibt zum einen Extrem Laborexperimente, die mit Studierenden in einem Computerpool, also einem sehr abstrakten, sehr cleanen Setting stattfinden, wo man viel Kontrolle hat über alle Dinge, die passieren. Gegensatz ist dann das Feldexperiment. Das findet im sogenannten Feld statt. Was mir damit meinen, ist draußen in der realen Welt. Das heißt, es nehmen nicht Studierende teil, sondern jeder, der gerne möchte. Zum Teil wissen die Teilnehmenden auch gar nicht genau, dass sie Teil einer Studie sind. Auch das kann ja zum Teil Verhalten verzerren. Und Nachteil ist natürlich, man hat weniger Kontrolle über alles, was außenherum passiert.

00: 21:48: Du hast jetzt gesagt, ihr habt die aber trotzdem randomisiert. Und wer waren denn eigentlich die Leute, die da teilgenommen haben?

00: 21:55: Was wir sehen, ist – wir haben dann auch eine Umfrage durchgeführt unter den Personen, die teilgenommen haben. Der Durchschnitt ist tendenziell eher männlich, tendenziell eher höheres Bildungsniveau, höheres Einkommen. Sie haben auch einen geringeren Stromverbrauch als der deutsche Durchschnitt, und das bei gleichzeitig größerer Wohnungsgröße. Außerdem sehen wir, dass diese Teilnehmenden weder den Gegenwartsfokus aufweisen noch eine sogenannte Verlustaversion. Man muss avers dagegen sein, dass man das Ziel verfehlt, dass man dem Verlust – ich würde gerne das Ziel erreichen, das einem das auf psychologische Art weh tut, man mag das nicht gerne. Das bezeichnen wir als Verlustaversion.

00: 22:36: Es ist ein Verlust, dass man nicht erreicht, was man sich vorher als Ziel gesetzt hat?

00: 22:39: Ja, richtig, genau. Vielleicht nochmal als ein anderes Beispiel: Wenn man zum Beispiel für einen Marathon trainiert und sich vornimmt, den Marathon innerhalb von zwei Stunden zu schaffen, ist das ja auch ein Ziel; ich möchte das innerhalb von zwei Stunden schaffen. Wenn man jetzt aber beim tatsächlichen Marathonlauf zwei Stunden, vier Minuten braucht, ärgert man sich vielleicht, weil man sich denkt: Mist, jetzt habe ich doch gerade mein Ziel verpasst. Und das bezeichnen wir als Verlustaversion, dass man sich dann ärgert. Und es würden auch unsere Stromsparziele effektiv geschaltet, wenn man sich vornimmt, ich möchte im nächsten Monat 100 Kilowattstunden verbrauchen. Dann verbraucht man aber tatsächlich 105 Kilowattstunden, dass man sich dann ärgert und sagt: Mist, ich hätte doch gerne weniger verbraucht.

00: 23:17: Wenn eure Teilnehmenden diese Verlustaversion jetzt nicht so hatten, funktioniert das dann überhaupt bei ihnen mit der App?

00: 23:24: Tatsächlich finden wir nicht, dass die Gruppe, die Zugang zur Zielsetzungsfunktion hatte, irgendwie signifikant Strom einspart. Oder anders ausgedrückt: Wir finden keinen Unterschied zwischen unseren beiden Gruppen. Die Ziele waren in unserem Kontext nicht effektiv und – ja, ganz genau, wie du sagst – wir vermuten, dass es daran liegt, dass sich eben die falschen Teilnehmer in diese App eingewählt haben; eben Leute, die sowieso schon nicht so viel sparen können, weil sie eben diesen geringeren Stromverbrauch haben, aber auch zusätzlich Leute, die halt eben weder Probleme haben, Strom einzusparen – sie haben nicht diesen Gegenwartsfokus – und gleichzeitig für die auch die Ziele nicht viel bringen würden, weil sie halt eben nicht verlustavers sind.

00: 23:59: Das heißt, die Herausforderung bestünde jetzt darin, diese App an Leute heranzutragen, die das noch gar nicht so auf dem Schirm haben mit dem Stromsparen?

00: 24:08: Ja, richtig. So würde ich das auch sehen. Das ist dann, glaube ich, etwas für zukünftige Forschung und weitere Projekte, zum einen besser zu verstehen, wer selektiert sich in solche Energiesparprogramme ein – sind das immer die Personen, die schon gar nicht mehr viel sparen können – und zum anderen dann, wie kann man dieses Selektieren besser gestalten? Oder wie kann man verschiedene Programme für die Personen zuschneiden, die auch am meisten davon profitieren würden?

00: 24:32: Aber denkst du, dass es trotzdem ein guter Ansatz wäre für Unternehmen, vielleicht auch eben für politische Maßnahmen, mit dieser Zielsetzung zu arbeiten?

00: 24:41: Ich würde sagen, generell schon. Also, zumindest vom theoretischen Konstrukt sollte es her funktionieren. Ich glaube, die kritische Frage ist, festzustellen, wie schafft man es, dass die Personen dann auch dieses Tool nutzen, die davon am meisten profitieren würden?

00: 24:53: Das kann man ja auch schlecht per Gesetz vorschreiben.

00: 24:56: Ganz genau, so ist es. Am Ende hängt es davon ab, wer sich freiwillig da reinselektiert. Und wenn das halt immer nur ein gewisser Stromverbrauchertyp ist, dann wird das schwierig.

00: 25:09: Wir haben jetzt sehr viel über deine Forschung zum Stromsparen gesprochen. Womit beschäftigst du dich denn aktuell? Du hast es vorhin schon angesprochen, du hast gerade ein Papier auf dem Schreibtisch liegen.

00: 25:16: Ganz genau. Das ist eine Studie mit einer Kollegin hier am ZEW. In der Studie geht es darum, warum Energieeffizienzsubventionen wirken. In aller Regel verstehen Ökonomen eine Subvention als eine Preissenkung. Wenn auf irgendetwas eine Subvention eingeführt wird, dann sinkt halt der Preis, dass es gut ist. Es gibt aber zusätzliche andere, eher psychologische oder auch juristische Literatur, die argumentiert: Wenn aber eine Regierung ein Gesetz erlässt, dann hat das auch einen zweiten Effekt. Zumindest drückt die Politik oder die Regierung damit aus, dass man möchte, dass man dieses Gut kauft. Deshalb wird das halt subventioniert. Anders herum kennt man das ja auch von Steuern. Eine Zigarettensteuer bedeutet nicht nur, dass der Preis von Zigaretten hoch geht, gesehen wird auch das Signal, dass es nicht gesund ist, Zigaretten zu konsumieren. Das heißt, was wir in dieser Studie machen möchten ist, wir möchten verstehen, warum wirken jetzt Energieeffizienzsubventionen? Ist es, weil es den Preis senkt oder auch wegen diesem eher nicht-preislichen Kanal? Da haben wir auch wieder ein Experiment durchgeführt. Diesmal mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Mannheim. Die haben an einer unserer Umfragen teilgenommen. Im Rahmen der Umfrage konnten sie einen wassersparenden Duschkopf – auch die sind ja gerade viel in den Medien – konnten die gewinnen. Und sie mussten halt wieder Entscheidungen treffen, und diesmal ging es um einen Standardduschkopf und einen dieser wassersparenden Duschköpfe. Teilnehmende wurden da auch wieder in zwei Gruppen eingeteilt, auch wieder randomisiert. Die eine Gruppe, die haben eine erste Entscheidung getroffen zwischen den beiden Duschköpfen. Dann in einer zweiten Entscheidung wurde der Preis des wassersparenden Duschkopfes gesenkt, ohne weitere Information. So messen wir dann, wie Personen auf eine Preissenkung reagieren. Wie sehr steigt die Nachfrage, wenn wir den Preis dieses wassersparenden Duschkopfes senken? Die zweite Gruppe, wir nennen die die Subventionsgruppe – auch da wurde der Preis gesenkt in der zweiten Entscheidung, aber zusätzlich haben sie die Information bekommen, dass die Preissenkung auf den wassersparenden Duschkopf jetzt eben dadurch entsteht, weil dieser wassersparende Duschkopf zu den Energie- und Klimazielen der Bundesregierung beiträgt. Und dann vergleichen wir das Verhalten in diesen beiden Gruppen. Wir sehen, dass unsere Teilnehmer auf Preise reagieren. Wenn wir den Preis senken, steigt die Nachfrage. Aber wir sehen gleichzeitig auch, dass sie stärker reagieren, wenn wir sie darüber informieren, warum denn die Preissenkung da ist. Das heißt, wir finden tatsächlich, dass eine Subvention mehr tut als einfach nur den Preis zu senken, und dass es tatsächlich so eine Art Nicht-Preis-Effekt gibt, so eine Art normativen Effekt dadurch, dass informiert wird, dass die Preissenkung aus einer Intervention der Bundesregierung stammt.

00: 27:41: Interessant. Das wirft ja auch schon neue Fragen auf.

00: 27:47: Ja, definitiv. In der Richtung geht es dann vielleicht in Zukunft weiter.

00: 27:50: Wenn du jetzt an den kommenden Winter denkst, hast du schon eine Vorstellung, wie du selber Energie sparen möchtest?

00: 27:56: Ja, also das eine, was ich sowieso schon getan habe, ist – Energie sparen ist ja sowohl Gas als auch Strom sparen. Meine Heizung ist bisher immer noch aus geblieben. Strom sparen, auch da sind wir, mein Partner und ich ein bisschen – wir haben angefangen, unseren Verbrauch auch da zu reduzieren; schalten häufiger Stand-by aus, verwenden die Eco-Programme bei der Waschmaschine. Ich glaube, so die üblichen Dinge.

00: 28:19: Und wenn jetzt eine Freundin dich fragen würde: Ich würde gerne mehr Strom sparen, aber ich schaffe es nicht. Was würdest du ihr dann raten?

00: 28:26: Also, das eine wäre tatsächlich, vielleicht sich ein Ziel zu setzen. Wie viel möchte man denn überhaupt sparen? Aber ich glaube, wichtig wäre es zusätzlich halt einfach, einen genaueren Blick darauf zu haben, woher stammt denn der Verbrauch. Es gibt zum Beispiel solche Messgeräte, die kann man in die Steckdose stecken; zwischen dem Stromverbrauch von einem Gerät, meinetwegen dem Kühlschrank, und einer Steckdose, und das Gerät zeigt einem dann an, wie viel genau dieses Gerät verbraucht. Dadurch kann man genauer Feedback bekommen, woher kommen denn meine Verbräuche. Dann sieht man auch besser, wo man einsparen kann.

00: 28:55: Vielen Dank, Madeline. Das hat mir auf jeden Fall für meinen Winter zu denken gegeben. Schön, dass du da warst.

00: 29:02: Vielen Dank für das Gespräch. Es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht.

00: 29:04: Danke auch fürs Zuhören beim ZEW-Podcast. Wenn euch der Podcast gefällt, freuen wir uns über eure positive Bewertung auf Spotify oder Apple Podcasts. Habt ihr Fragen oder Anmerkungen? Dann schreibt gerne eine Mail an podcast@zew.de. Wir sind gespannt auf eure Zuschriften!

00: 29:22: Wirtschaft, Forschung, Debatten. Ein ZEW-Podcast.

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Der Podcast des ZEW Mannheim.

von und mit ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

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